Bundeskanzler Olaf Scholz Foto: Kappeler

Fridays for Future in Friedrichshafen sehen den Besuch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) beim Automobilzulieferer ZF kritisch.

Friedrichshafen - Kanzler Olaf Scholz (SPD) tritt am Samstag beim SPD-Landesparteitag in Friedrichshafen auf. Bei seiner Stippvisite am Bodensee der deutsche Regierungschef das Unternehmen für Antriebs- und Fahrwerktechnik ZF besuchen. ZF ist weltweit der viertgrößte Automobilzulieferer.

Mit dem Team von ZF will Scholz über die Herausforderungen in der Automobilindustrie sprechen. Außerdem soll Scholz der Hauptsitz des Unternehmens gezeigt werden.

FFF: ein falsches Zeichen?

Lilian Roller von der Ortsgruppe Friedrichshafen von Fridays for Future (FFF) hält den Besuch von Scholz bei ZF für ein falsches Zeichen: „Bis heute war die UN-Klimakonferenz, die von Olaf Scholz besucht wurde. Und da hätten wir uns eine bessere Erkenntnis erhofft, als dass die Auto- und Rüstungsindustrie am Bodensee besucht werden muss.“ Scholz solle sich lieber für effektiven Klimaschutz einsetzen, forderte Roller. Dies sei immerhin „eines seiner Wahlkampfversprechen“ gewesen.

ZF produziert vor allem für zivile Auftraggeber, baute aber beispielsweise die Nebengetriebe P 25.000 für den Panzer Leopard 2, der unter anderem im umstrittenen Syrienkrieg des türkischen Militärs gegen die Kurden in Afrin im März 2018 eingesetzt wurde.

Vielfalt und Ehrenamt beim VfB Friedrichshafen

Weit weniger umstritten dürfte dagegen der Besuch von Scholz beim VfB Friedrichshafen sein, um den der Kanzler selbst sich bemüht hatte. Die Themen Ehrenamt und Vielfalt sollen im Mittelpunkt des Termins stehen.