Zu unserer Berichterstattung über die Donaueschinger Kanzelrede des bekannten Grünen-Politikers Cem Özdemir hat unser Leser Giulio Covella die folgende Meinung.
Es tat wirklich gut, nachdem in letzter Zeit in der Region Rechtspopulisten die Hallen gefüllt haben, die Rede Cem Özdemirs auf der Kanzel zu verfolgen. Die Standing Ovations zum Schluss sorgten sogar für ein wenig Gänsehautmomente in der ehrwürdigen Stadtkirche St. Johann. Obwohl sein Vortrag überraschend unpolitisch blieb, ließ sein Statement zu dem, was im Amerika eines Donald Trump gerade passiert, nichts an Deutlichkeit vermissen und müsste eigentlich jedem, der halbwegs rechtsstaatlich und demokratisch denkt, Zustimmung entlocken. Und dass bei einem derartigen Besucherandrang nicht nur Grünenanhänger applaudierten, davon kann man wahrscheinlich auch ausgehen. Was er über seine Biografie zu erzählen hatte, war nicht nur spannend, sondern zeigt, dass Nationalismus, religiöser Fanatismus und Kompromisslosigkeit Gift sind für Menschlichkeit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.