Seit Jahren sorgt der eigenen Angaben zufolge psychisch kranke Rapper Kanye West mit seinem Verhalten für Aufsehen und Empörung. Jetzt distanziert sich Ex-Frau Kim Kardashian von dem Skandal-Rapper.
Kim Kardashian – die Ex-Frau von Kanye „Ye“ West – hat sich klar von dem Skandalrapper distanziert. In einer Story auf Instagram schreibt der Reality-Star. „Hassreden sind niemals in Ordnung oder entschuldbar. Ich stehe auf der Seite der jüdischen Gemeinde und fordere, dass die schreckliche Gewalt und hasserfüllten Reden gegen sie, ein sofortiges Ende nehmen.“ Wie zahlreiche andere US-Promis wandte sie sich klar gegen jegliche Art von Antisemitismus. West war in diesem Monat sowohl von Instagram als auch von Twitter zumindest vorübergehend gesperrt worden. Auf beiden Plattformen hatte er unter anderem antisemitische Kommentare gepostet, die als Aufruf zur Tötung von Juden interpretiert wurden.
Auch Adidas zieht die Reißleine
Auch Adidas zieht die Reißleine. Unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen kündigt der fränkische Sportartikelhersteller die Zusammenarbeit mit Rapper Kanye „Ye“ West. „Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich“, heißt es in einer Mitteilung von Adidas vom Dienstag. Das Unternehmen dulde keinen Antisemitismus und auch keine andere Art von Hassrede.
Adidas teilte weiter mit, dass das Unternehmen nach eingehender Prüfung die Entscheidung getroffen habe, die Partnerschaft mit West mit sofortiger Wirkung zu beenden, die Produktion von Produkten der Marke Yeezy einzustellen und alle Zahlungen an den Künstler und seine Unternehmen zu stoppen. Zuletzt hatte auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, die Aufkündigung des Vertrages gefordert. Nun begrüßte die Organisation die Entscheidung als „überfällig“.
Millionen von Fans vergöttern ihn
Kanye West ist einer der prägendsten US-Künstler der vergangenen Jahrzehnte, Millionen von Fans vergöttern ihn. Ein Mann der Metaebene oder der Ironie war er dabei nie und fand in der schillernden Reality-TV-Welt der Kardashians nie ein Zuhause. Seine Heimat ist die Musik - und wurde dann zunehmend die Mode: Einer der beliebtesten Schuhe von Yeezy in Kooperation mit Adidas sieht ein wenig so aus, als wäre er einer „Herr der Ringe“-Verfilmung als Fußbekleidung für besonders hippe Elfen entsprungen.
In seinem Debüt „The College Dropout“ vermengte West 2004 Soulsamples und Gospel. Auf „Graduation“ wagte er drei Jahre später den Schulterschluss mit Pop, House und Indierock. Mit „808s & Heartbreak“ etablierte er 2008 den bis heute omnipräsenten Auto-Tune-Effekt. Auf seinem Album „Ye“ von 2018 setzte West sich schließlich intensiv mit seiner bipolaren Störung auseinander, über deren Schübe er auch mit US-Talker David Letterman sprach. Bei einer bipolaren Störung kommt es zu extremen Schwankungen unter anderem der Stimmung und des Antriebs.
Twitter-Tiraden gegen Kim Kardashian
Trotz dieser psychischen Probleme werden Wests - umstrittene bis justiziablen - Äußerungen immer wieder öffentlich diskutiert. So zum Beispiel nächtliche Twitter-Tiraden gegen Kim Kardashian, der er Untreue vorwarf. Dann sorgte West 2020 mit einer - schon wegen nicht eingehaltener Regularien - aussichtslosen Bewerbung für das US-Präsidentenamt für Aufsehen. In schusssicherer Weste hielt der Rapper damals einen ausschweifenden egozentrischen Monolog, bei dem er schließlich in Tränen ausbrach. West gilt eigentlich als Unterstützer des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.
Zuletzt provozierte der 45-Jährige dabei nicht nur mit seinen antisemitischen Äußerungen, sondern auch mit einem Slogan gegen die „Black Lives Matter“-Bürgerrechtsbewegung in den USA. Anfang Oktober hatte er bei der Pariser Modewoche mit dem T-Shirt-Aufdruck „White Lives Matter“ für wütende Reaktionen gesorgt. Antirassismus-Organisationen stufen den Satz als rassistische Reaktion auf „Black Lives Matter“ ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Immer wieder versteigt West sich auch in Verschwörungstheorien.