Vor einem Jahr hieß es zur Frommerner Kanalisation Schicht im Schacht. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen waren damals nötig. Und wie sieht es nun im Untergrund aus?
Die Frommerner Kanalisation beschäftigte vor einem Jahr die Balinger Behörden. Grund waren erhebliche Schädigungen im Untergrund, die man damals festgestellt hatte und sofortige Sanierungsmaßnahmen auf den Plan riefen. Wir haben nun, ein Jahr später, noch mal nachgefragt, wie es nun in Frommerns „Unterwelt“ aussieht.
Laut Stadtverwaltung zeigen die damaligen Maßnahmen Wirkung. „Aufgrund der letztjährigen Sanierungsmaßnahmen, welche sowohl in offener als auch in geschlossener Bauweise stattfanden, konnten Schäden behoben werden. So konnten die Durchgängigkeiten beziehungsweise die hydraulische Leistungsfähigkeiten spürbar verbessert werden“, heißt es in einer schriftlichen Antwort.
Wurzelwerk sorgte vor einem Jahr für Schäden
Noch vor einem Jahr sah die Lage ganz anders aus: Der damalige Tiefbauamtsleiter und jetziger Stadtwerke-Chef Markus Streich sprach von „starken Schädigungen“.
Wurzelwerk und Kalkablagerungen stellten Hindernisse für das Wasser dar und standen einem schnellen Abfluss im Wege. „Der bauliche Zustand offenbart zum Teil erhebliche Mängel. Zum Teil mit ‚Gefahr im Verzug‘“, lautete das Fazit im Februar 2024 vom Ingenieurbüro ITR aus Neukirch ob Eck.
Mit umfassenden Maßnahmen kam man den Verschmutzungen bei. Unter anderem waren sogenannte Inliner – ein mit Reaktionsharz getränkter Glasfaser- oder Filzschlauch – im Einsatz, um die schadhafte Kanalabschnitte zu ertüchtigen.
Brisant damals: Den größten Teil der Schäden machten laut Expertenschätzung mit rund zwei Drittel „verpfuschte Hausanschlüsse“ aus. Viele Kalkablagerungen seien entstanden, weil früher „zahlreiche Drainagen einfach angeschlossen wurden“, berichtete Streich damals.
Schächte werden genau beobachtet
Damit es nicht wieder zu solchen Maßnahmen kommen muss, wird die Stadtverwaltung die Schächte weiter genau beobachten. „Die Kanalisation wird ab 2026 im Zuge der Eigenkontrollverordnung im gesamten Gebiet von Frommern, Dürrwangen und Stockenhausen ergänzend untersucht und wo erforderlich saniert“, heißt es seitens der Stadt.
Im Augenblick werde ergänzend zu den bereits erfolgten Sofortmaßnahmen ein Maßnahmenkonzept erstellt, welches weitere notwendige Sanierungen enthält, informiert Stadtsprecher Dennis Schmidt.
„Eine Sanierung kann hier jedoch immer nur Abschnittsweise erfolgen. Wir gehen augenblicklich davon aus, dass mit der Sanierung eines ersten Abschnittes im Bereich Beethovenstraße/Ebinger Straße bereits dieses Jahr begonnen wird.“
Die Balinger Stadtverwaltung lässt ihre „Unterwelt“ also nicht aus den Augen und will unbedingt vermeiden, dass es erneut heißt: Schicht im Schacht.