Die Entwässerung des Gewerbegebiets Riesenburg, hier eine Rückhalteanlage mit Reinigungsstufe, wird neu geregelt. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Abwasserentsorgung des Gewerbegebiets Riesenburg Thema im Gemeinderat

Die Abwasserentsorgung des Gewerbegebiets Riesenburg wird neu geregelt. Die bisherige Lösung zeigt sich als zunehmend anfällig für Störungen. Auf die Gemeinde kommen damit hohe Kosten zu.

Dauchingen. In den vergangenen Jahren kam es im Abwasserkanal, der das Gewerbegebiet Riesenburg entwässert, mehrfach zu Verstopfungen. Allein in diesem Jahr musste der Kanal deswegen zweimal gereinigt werden, was insgesamt Kosten von rund 17 300 Euro verursacht hat, berichtete die Verwaltung.

Das Gewerbegebiet Riesenburg wird über eine etwa 2,2 Kilometer lange Freispiegelleitung entwässert. Die Leitung wurde als geschweißte Endlosleitung im Pflug- /Fräsverfahren verlegt.

Die Abstände der Kanalschächte betragen bis zu 186 Meter, und teilweise beträgt das Gefälle nur ein Prozent. Aufgrund der Verstopfungen und um die Eigenkontrollverordnung fortzuführen, wurde eine Kanalbefahrung durchgeführt.

Dabei wurde festgestellt, dass die Leitung viele leichte Hoch- und Tiefpunkte hat, wobei sich an den Tiefpunkten ein Rückstau bilden kann. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort musste seinerzeit die Leitung an zwei Stellen mit einer starken Abbiegung verbaut werden. An einer dieser Stellen hatte sich ebenfalls schon eine Verstopfung gebildet.

An vielen Stellen ist die Leitung im Schopfelental nur schwer zugänglich (Wiesen), weshalb eine Kanalreinigung mit großem Aufwand verbunden ist.

Aufgrund der weit auseinanderliegenden Kanalhaltungen werden große und schwere Spülwagen benötigt, um auf diesen Längen überhaupt reinigen zu können.

Handlungsfähigkeit im Ernstfall stark eingeschränkt

Die landwirtschaftlich genutzten Grundstücke können mit dem schweren LKW-Saugwagen nur nach längeren trockenen Wetterverhältnissen, beziehungsweise bei gefrorenem Boden befahren werden. Dieses schränkt die umgehende Handlungsfähigkeit im Ernstfall sehr stark ein.

Durch die schweren Fahrzeuge entstehen auf den landwirtschaftlichen Flächen Flurschäden. Während der jüngsten Begehung wurde durch einen Ingenieur die Situation näher erläutert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Zusammenfassend wurde vom Planungsbüro empfohlen, die Entwässerung über eine Pumpstation neu zu strukturieren. Insgesamt wurden vier Varianten aufgezeigt.

Nach kurzer Diskussion beschloss der Rat den Neubau einer Pumpstation und den Kanalanschluss im Ostbereich deutlich außerhalb der Bebauung im Bereich des dortigen Regenrückhaltebeckens.

Einleitung in Wohngebiete ist problematisch

So entsteht durch den Anschluss an den Hauptsammler keine Geruchsbelästigung, und die Verlegung ist teilweise im Pflug-/Fräsverfahren möglich. Zudem liegt der Anschlusspunkt tiefer, so dass die Förderhöhe sinkt.

Jedoch entsteht hier im Vergleich aller Varianten mit 1200 Metern die längste Trasse, wobei die Leitungslänge zu hohen Reibungsverlusten führt.

Die Kosten werden für diese Variante grob auf 400 000 Euro geschätzt. Seitens der Verwaltung war diese Variante dennoch favorisiert worden, da aufgrund der Erfahrungen mit dem Betrieb der Pumpstationen "Längental" und "Vor Haslen" die Einleitung in bestehende Wohngebiete problematisch ist.

Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass der Anschluss auf Grundlage der gewählten Variante, genannt Anschluss Ost, erfolgen soll. Ebenfalls einstimmig wurden die BIT-Ingenieure beauftragt, eine Kostenschätzung zu erstellen.

Festgelegt wurde ferner, dass im Zuge der Haushaltsplanberatung im Herbst festgelegt werden soll, wann die Maßnahme umgesetzt wird.