Sebastian Eisenhardt ist Polizist. Und er ist es gerne. "Ich bin zur Polizei, weil ich den Schutzgedanken in mir habe", sagt der 40-Jährige, der sich bereits mit 16 für diesen Beruf entschieden hat. Seit Oktober leitet er das Balinger Polizeirevier – und fühlt sich dort wohl.
Balingen - "Polizeirat" lautet der offizielle Dienstgrad von Sebastian Eisenhardt. Dafür hat er eine gründliche Ausbildung durchlaufen, war an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen, in Göppingen, Filderstadt, beim Präsidium Technik, Logistik und Service, im Innenministerium sowie beim Landeskriminalamt tätig, bevor er ein Studium an der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster abgeschlossen hat. Ganz schön viel für einen gerade einmal 40-Jährigen. "Ja, das hör’ ich öfter, dass ich für meine Position noch recht jung bin", sagt Eisenhardt: "Aber das ist okay." Seine Kollegen – in Balingen hat er rund 52 Mitarbeiter – würden ihn positiv annehmen. Und er fühlt sich wohl in Balingen. "Dass ich diese Stelle als Revierleiter übernehmen konnte, war ideal" , sagt der Vater eines Sohnes. Nicht nur, weil seine Frau aus dem Zollernalbkreis kommt.
Eisenhardt, der aus Filderstadt stammt, und jetzt in Bisingen wohnt, ist Polizist aus Überzeugung. "Ich bin ziemlich bodenständig", sagt der Mann, der heute noch seine Großeltern als Vorbilder angibt.
Eine neue Erfahrung für Eisenhardt sind die Lichterspaziergänge und Anti-Corona-Auflagen-Autokorsos, die es montags in Balingen gibt. Doch damit kann er gelassen umgehen, sofern sich alles im legalen Rahmen bewegt. Für ihn ist sein Beruf eine besondere Aufgabe, vor der er großen Respekt hat. Respekt ist es auch, was er von den Bürgern einfordert. Angst hingegen brauche man vor der Polizei nicht zu haben, definiert er sein Selbstverständnis.
Kampfsportler, Schwimmer und Metal-Fan
Dass manche Bürger keine positive Einstellung zu seinem Berufsstand haben, ist ihm durchaus bewusst. Umso wichtiger ist es für ihn und sein Team, auf das er sehr stolz ist, die Verantwortung dieses Amtes ernst zu nehmen.
Was er an seinem Dienstort unter anderem mag, ist der meist unkomplizierte Umgang miteinander. "In einer Großstadt ist man distanzierter", weiß er aus Erfahrung.
Wohl fühlt er sich auch in der Region, schätzt die Burg Hohenzollern, den Winter auf der Alb und ihre Menschen, sagt der groß gewachsene Polizist, der auch trainierter Kampfsportler und passionierter Schwimmer ist. Und der Filderstädter mag das Entschleunigte im eher beschaulichen Balingen. Schade findet es Eisenhardt jedoch, dass in diesem Jahr Corona-bedingt das "Bang your head" ausgefallen ist. Denn auf das hat sich der bekennende Heavy-Metal-Fan besonders gefreut.