Finanziell wird es eng
Gerade bei kleinen Nagelstudios wie dem ihren - wo keine Kunden Seite an Seite sitzen und nicht gleichzeitig behandelt werden - seien gute Hygiene-Konzepte möglich. Die Nageldesignerin fordert deshalb, dass differenziert hingeschaut wird. Nagelstudios sollten unter Einhaltung von Hygiene-Maßnahmen öffnen dürfen, findet sie. "Für mich ist am wichtigsten, dass auch auf uns Kleinen geguckt wird", erklärt Rumi. Sie könne einfach nicht verstehen, wie Menschen dicht gedrängt in Bussen und Bahnen stehen dürften, das Treffen mit ihrem festen Kundenstamm, der einzelnen zu ihr komme, aber verboten sei, klagt Rumi.
Die Selbständige betreibt ihre Nagelstube seit 2012. Der erste Lockdown war für sie bereits eine finanzielle Herausforderung. Beim zweiten wird es für die 35-Jährige jetzt "langsam eng". Bange blickt die Unterbränderin deshalb auf eine mögliche Verlängerung der Beschränkungen bis hin zum Frühjahr. "Da sehe ich für alle schwarz. Sich fünf Monate halten ohne nichts, das geht nicht", resigniert sie. Rumi ist dabei, über ihren Anwalt Novemberhilfen zu beantragen. Ihr Rechtsberater kämpft derzeit aber bei der Antragstellung mit Fehlermeldungen.
35-Jährige will sich nicht unterkriegen lassen
Zwischenzeitlich ist die Nageldesignerin wegen ihres Berufsverbots kreativ geworden: Statt Kunden die Nägel zu machen verkauft sie derzeit in ihrem Laden und über ihre Facebookseite Deko-Artikel. Aber das reiche finanziell leider nicht aus, so Rumi.
Unterkriegen lassen will sich die 35-Jährige trotz alldem nicht. Alle Menschen seien derzeit nur noch gestresst, dabei bringe das keinen weiter, meint sie. "Ohne Zusammenhalt funktioniert es nicht", betont Rumi. Und versichert, dass sie sich privat natürlich an die Corona-Regeln halte. Das sei gar kein Thema.
Kommentar
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.