Das Freiwillige Pädagogische Jahr soll eine Maßnahme sein, um Lehrkräfte zu unterstützen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Sven Hoppe

Kultusministerin Theresa Schopper möchte mit einem sogenannten Freiwilligen Pädagogischen Jahr (FPJ) dem Streit um Lehrermangel und fehlendem Nachwuchs in Schulen entgegenwirken.

Der Druck auf die Schulen soll mit einem Freiwilligen Pädagogischen Jahr (FPJ) verringert werden. Kultusministerin Theresa Schopper teilte am Montag mit, dass durch das Engagement Lehrer entlastet und künftige Lehrkräfte gewonnen werden könnten. „Wir wollen ein Freiwilliges Pädagogisches Jahr einführen, um Schülerinnen und Schüler und Schulen gezielt zu unterstützen“, erklärte die Grünen-Politikerin. „Es wäre für viele eine gute Möglichkeit, die Schule nicht nur von der Schulbank aus zu erleben, sondern sie auch „von der anderen Seite“ aus mitzugestalten.“

 

Während junge Menschen beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Dienst in sozialen Einrichtungen leisten, soll es ihnen im FPJ ermöglicht werden, einen Einblick in den Lehrerberuf zu gewinnen. Zuerst hatte der SWR über die bereits angekündigte Planung des Landes berichtet.

Bildungssystem in Baden-Württemberg soll gerechter werden

„Wir erarbeiten derzeit verschiedene Maßnahmen, um Lehrkräfte zu unterstützen und auch daran, das Bildungssystem in Baden-Württemberg gerechter zu machen“, sagte ein Ministeriumssprecher weiter. „Wir sind zuversichtlich, das Thema zeitnah in den Ministerrat zu geben, um dann die weiteren Schritte gehen zu können.“ Für das Projekt seien Mittel im Entwurf für den Doppelhaushalt 2023/2024 hinterlegt.

Laut einer neuen Studie wird sich der Lehrermangel im Südwesten bis zum Jahr 2035 nochmals massiv verschärfen. Nach einer Analyse des Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW dürften bis dahin fast 17.000 Lehrkräfte fehlen. Wenn das Land seine Ziele bei den Grundschulen und der Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen erreichen wolle, müssten bis 2035 sogar noch deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Nach Berechnungen von Klemm vergrößert sich die Lücke damit auf insgesamt 27.000.