Auch in den Einbach plant die Stadt Hausach, Krebssperren zu errichten.Foto: Reinhard Foto: Reinhard

Die Gemeinde will etwas für den Schutz der einheimischen Krebse und gegen den invasiven Signalkrebs tun: Für den Aufbau von Krebssperren, die der Signalkrebs nicht überwinden kann, nutzt Hausach eine Förderung in Höhe von rund 78 000 Euro. Wie viele Sperren gebaut werden, steht noch nicht fest.

Wie Bürgermeister Wolfgang Hermann in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt gab, bekommt die Stadt Hausach eine Förderung in Höhe von 78 000 Euro, die sie für den Bau von Krebssperren nutzen will.

„Die Mittel stammen aus der Stiftung Naturschutzfonds des Landes Baden-Württemberg“, erklärt Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller auf Anfrage unserer Redaktion. Die Entscheidung für den Bau von Krebssperren stehe in engem Zusammenhang mit den Windrädern auf dem Hohenlochen. Die Badenova habe einen Großteil der dafür erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen monetär abgegolten und das Geld der Stiftung Naturschutzfonds überwiesen. „Diese wandte sich wiederum an Hausach und Oberwolfach, um uns zu fragen, ob wir Maßnahmen hätten, die damit umgesetzt werden können“, so Keller.

Die Krebspest verläuft in der Regel tödlich

Die Gemeinde Hausach hatte unter anderem durch Berichte von Anglern Kenntnis von der Gefahr, die von dem aus Nordamerika stammenden Signalkrebs, der als invasive Art die heimischen Krebsarten, wie zum Beispiel den Steinkrebs, bedroht. Der Signalkrebs überträgt die Krebspest, eine hochansteckende Pilzkrankheit, die in der Regel tödlich verläuft – außer für den Signalkrebs selbst. Er ist resistent.

Hausach habe daraufhin, neben dem Bau einer Trockenmauer, bei der Stiftung Naturschutzfonds den Bau von Krebssperren beantragt. Diese machen es dem Signalkrebs unmöglich, sich in Bächen und Flüssen weiter auszubreiten, was die heimischen Krebse in ihrem Habitat schützt.

„Wir haben beide Anträge eingereicht und auch genehmigt bekommen“, freut sich Keller, der aber noch nicht sagen kann, wie viele Krebssperren von dem Geld gebaut werden können.

„Wir haben zwölf Bäche und 23 Nebenbäche. In vielen von ihnen gibt es natürlich Abstürze und Dolen, die für Krebssperren genutzt werden können.“ Aus Gesprächen mit Fischereibiologe und Fisch-Monitoring-Experte Chris Pardela weiß Keller, dass diese für den Bau von Krebssperren genutzt werden können und deren Bau vergünstigen. Weitere Kontakte mit Pardela sollen folgen, um den Bau der Krebssperren weiter zu planen.

DXer Signalkrebs

Signalkrebse wurden in den 60er-Jahren nach Schweden importiert, um die Krebsfischerei wiederzubeleben. Mittlerweile hat sich die Art in so gut wie allen europäischen Ländern etabliert. Der Signalkrebs ist mit zwölf bis 16 Zentimetern bedeutend größer als der Steinkrebs, der höchsten neun Zentimeter lang werden kann. Der Signalkrebs besetzt die gleiche ökologische Nische wie der Steinkrebs. Sie sind also direkte Konkurrenten. Aber der Signalkrebs ist deutlich größer und stärker.