Innenverteidiger Marcel Franke vom Karlsruher SC könnte zum Lebensretter werden: Seine Stammzellen stimmen mit denen eines Blutkrebs-Patienten perfekt überein.
Eigentlich gibt es derzeit keinen ersichtlichen Grund, Marcel Franke beim Karlsruher SC aus der Mannschaft zu nehmen. In jedem Saisonspiel der zweiten Liga zählte der Innenverteidiger bislang zur Anfangsformation der Badener, ziemlich sicher hätte er das auch am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Darmstadt 98 wieder getan. Wird er aber nicht. Denn Marcel Franke hat deutlich Wichtigeres vor. Er spendet Stammzellen.
Vor einigen Jahren hatte er sich typisieren lassen und danach zunächst gar nicht mehr groß darüber nachgedacht – oft verlaufen diese Dinge ja im Sande. In seinem Fall aber nicht: Vor drei Wochen kam der ebenso überraschende wie erfreuliche Anruf. Franke ist die Nadel im Heuhaufen, seine Zellen stimmen mit denen eines Blutkrebs-Patienten perfekt überein. Kurz haben sie beim KSC die Köpfe zusammen gesteckt, aber nicht sehr lange. „Es war uns allen klar, dass wir das auf jeden Fall machen“, sagt Franke.
Dann ging alles ganz schnell, denn die Zeit drängt. Seit Montag trainiert der 29-Jährige nur noch in dosiertem Umfang, an diesem Donnerstag erfolgt dann die Spende. Danach wird er erstmal einige Tage pausieren müssen und auch ganz bestimmt gegen keinen Ball treten – dafür aber womöglich Leben retten. „Es ist ein gutes Gefühl“, sagt Franke, „da verzichte ich selbstverständlich auch mal auf ein Spiel.“ Zweifelsohne die goldrichtige Einstellung.