Immer mehr Krankmeldungen wegen Erkältungen gehen bei der AOK Baden-Württemberg ein. (Symbolfoto) Foto: Photographee.eu/ Shutterstock

Zahl der Krankschreibungen steigt rasant. AOK gibt Tipps zu Schutz und Behandlung.

Baden-Württemberg - Es rollt eine Erkältungswelle an: Immer mehr Menschen melden sich aktuell aufgrund von Schnupfen und Halsschmerzen krank. Doch was hilft?

Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen steigt laut AOK Baden-Württemberg seit Ende der Sommerferien von Woche zu Woche. Allein in der ersten Oktoberwoche lag die Anzahl der krankgeschriebenen Versicherten pro Arbeitstag um 17 Prozent höher als noch in der Vorwoche. Ein Großteil dieser Steigerung entfällt auf Erkältungen.

Erkältungen werden durch eine Infektion der oberen Atemwege ausgelöst. Sie sind sehr häufig, besonders bei Kindern. Dass ein Kind sechs bis zehn Erkältungen pro Jahr aus der Schule oder dem Kindergarten mit nach Hause bringt, ist keine Seltenheit. Erwachsene haben durchschnittlich zwei bis vier Erkältungen pro Jahrö. Meist im Winter, heißt es von Sabine Fröchte-Mink, Leiterin des Gesundheitsteams der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Typische Symptome einer Erkältung sind Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, manchmal auch erhöhte Temperatur oder Fieber. Die Erkältung verläuft meist harmlos und klingt oft innerhalb einer Woche auch ohne Behandlung ab. In Einzelfällen - wie zum Beispiel bei Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems erhalten und Kleinkindern - kann eine Erkältung aber zu schweren Komplikationen führen.

Um sich vor Erkältungen zu schützen, empfiehlt Fröchte-Mink vor allem regelmäßiges Händewaschen, genügend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Auch wer häufig an die frische Luft geht und täglich mehrmals die Wohnung durchlüftet, kann Erkältungen vorbeugen. Damit die Viren sich nicht verbreiten, sollten Erkrankte beim Husten oder Niesen nicht die Hand vor den Mund halten, sondern besser in den Ärmel husten oder niesen.

Bei einer akuten Erkältung sollte man sich Ruhe gönnen und ausreichend schlafen. Wer erkältet ist, sollte also besser im Bett bleiben und sich nicht zur Arbeit schleppen.

Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt seien aber nicht mit der echten Grippe zu verwechseln, sagt die AOK. Die echte Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst, Erkältungen hingegen durch mehr als 30 verschiedene Virenarten.

Im vergangenen Jahr zählte die Krankenkasse in den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Zollernalb rund 8300 an der Influenza-Grippe erkrankte Versicherte. Grippeviren schlagen rasch und heftig zu. Zu den Symptomen einer Influenza gehören unter anderem Fieber zwischen 38 und 40 Grad oder höher, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen sowie generell ein starkes Krankheitsgefühl.

Schutz gegen die echte Grippe bietet eine Impfung. Da es ungefähr 14 Tage dauert, bis der Körper genügend Antikörper produziert hat und damit geschützt ist, sollte man sich noch vor der Grippesaison impfen lassen. Also am besten im Herbst. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für besonders gefährdete Personengruppen, bei denen ein Risiko für einen schwereren Verlauf besteht: Menschen ab 60 Jahren und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes. Auch Beschäftigte in Kindergärten, Krankenhäusern und Pflegeheimen sollten sich impfen lassen um sich zu schützen - aber auch, um die betreuten Kinder oder Patienten nicht mit dem Virus anzustecken.