Die Villinger Hoptbühl-Sporthalle ist neben den Deutenberg-Sporthallen jene gedeckte Sportstätte, die auch in den Ferien geöffnet bleiben soll. Allerdings soll auch hier das Warmwasser abgestellt werden. Foto: Eich

Die Stadt Villingen-Schwenningen will neue Beschlüsse zu Strom- und Gassparmaßnahmen vornehmen. Dabei ist der Fokus vor allem auf die öffentlichen Räume und die Vorbereitung auf einen extrem Fall gesetzt. Besonders Sporthallen soll es treffen.

Villingen-Schwenningen - Der Verwaltungs- und Kulturausschuss berät sich am Mittwoch mit vorübergehenden Maßnahmen zu weiteren Energieeinsparungen bei städtischen Einrichtungen. Vorgeschriebene Maßnahmen sind unter anderem: das Abstellen von Warmwasser – was ebenso die Duschen betrifft – und die Reduzierung der Höchsttemperatur in Arbeitsräumen auf 19 Grad Celsius. Auch nicht erforderliche Geräte sollen vom Netz genommen werden.

Sporthallen hingegen sollen sogar nur noch auf maximal 17 Grad geheizt werden. Dabei ist sich die Stadtverwaltung bewusst, dass dies "gegebenenfalls kritisch für Kinder- und Gesundheitssport" sein könnte. Diese Maßnahme würde für jeden Tag, an dem die 27 betroffenen Hallen nur auf 17 Grad geheizt werden, 75 Euro einsparen. In vier Monaten wären dies knapp 7000 Euro. Die "Außerbetriebnahme der Warmwasserbereitung" in Sporthallen und auf Sportplätzen würde in vier Monaten knapp 40 000 Euro einsparen. Die Folge wäre allerdings, dass nur noch kalt geduscht werden kann.

Es könne nur noch kalt geduscht werden

Auch Heizlüfter und Radiatoren sollen unzulässig werden. Weitergehende und freiwillige Maßnahmen könnten, laut der Beschlussvorlage, darüber hinaus die Einschränkung von Sportstätten und anderen Einrichtungen sein.

Die Überlegung ist, diese in den Herbst- und Winterferien gänzlich für den Normalbetrieb zu schließen. Für den Wettkampfbetrieb würden nur die Deutenberghallen und die Sporthalle am Hoptbühl geöffnet bleiben. Die Schließung der übrigen 24 Turnhallen würde in den zwei Wochen der Weihnachtsferien 20 000 Euro einsparen.

Flutlicht soll eingeschränkt werden

Auch die Benutzung von Flutlichtanlagen, im Bereich Fußball und Leichtathletik, solle stark reduziert werden. Hier wird mit einer Ersparnis von 3500 Euro innerhalb der Weihnachtsferien gerechnet.

Das letzte Wort hat der Gemeinderat, der am 16. November den entsprechenden Beschluss fassen soll.

Info: Krisenstab Gasmangellage

Der im Juli 2022 gegründete Krisenstab "Gasmangellage" trifft sich zusätzlich regelmäßig und bereitet Maßnahmen vor, die während einer möglichen Gasmangellage oder einem Ausfall der Stromversorgung umgesetzt werden sollen. Diese sind in einer Maßnahmenliste festgehalten und in vier Aktionsstufen unterteilt. Die Maßnahmen der Stufe eins sind bereits wirksam. Je höher die Stufe, desto gravierender sind die Auswirkungen der Beschlüsse. Bei Stufe 4 wird sich auf einen kompletten Gas- und oder Stromausfall vorbereitet. Zu klärende Fragen wären beispielsweise: "Wie können Anlaufpunkte für die Bevölkerung (Notfalltreffpunkte) realisiert werden?" oder "Wie kann die Arbeit der Verwaltung aufrechterhalten werden?". Diese und weitere Beschlüsse würden bis zum 31.03.2023 gelten.