Ließ ihren Bericht diesmal verlesen: Rektorin Christine Kaiser von der Kallenbergschule Nusplingen appellierte an die Gemeinderäte, den Stellenanteil der Schulsozialarbeit weiter zu erhöhen. Foto: Christoph Holbein

Die Verdopplung ihres Stellenumfangs versetzt Schulsozialarbeiterin Sabine Geckeler in die Lage, regelmäßig in allen Grundschulklassen Prävention anzubieten – dringend nötig.

Sie hilft Schülern, Strategien zur Krisen- und Konfliktlösung zu erarbeiten: Im Gemeinderat hat Sabine Geckeler vom Diasporahaus Bietenhausen über ihre Arbeit in der Schulsozialarbeit und der Gemeinwesenorientierten Offenen Jugendarbeit berichtet.

 

Deutlich zugenommen habe die Einzelberatung für Schüler wie für Eltern – und die Auffälligkeiten bei den Kindern nähmen zu: „Viele tragen schon ein großes Päckchen mit sich herum“, so Geckeler. Froh sei sie deshalb, durch Erhöhung des Stellenumfangs Gesprächstermine ohne lange Wartezeiten anbieten zu können. Themen wie Mobbing, Respekt, Wertschätzung, Toleranz, gewaltfreie Kommunikation, soziales Lernen und Konfliktlösung habe sie im vergangenen Jahr mit den Kindern erarbeitet. Den regelmäßigen Austausch mit der Schule lobte Geckeler, und ach die Jugendarbeit laufe hervorragend: Zum Gruppenangebot für Kinder im Grundschulalter immer montags komme ein „guter Kern von etwa zwölf bis 15 Kindern“ – Struktur und Miteinander seien gut. Der Fokus soll weiter auf der Stabilisierung der Gruppe, auf Ferienangeboten und Kooperationen liegen.

85 Kinder – und viele brauchen Hilfe

Rektorin Christine Kaiser, die nicht bei der Sitzung sein konnte, hatte den Gemeinderat vorab über die Arbeit und die Situation an der Kallenbergschule informiert. Sieben Lehrerinnen, zwei Sonderpädagoginnen und drei Schulbegleiterinnen kümmerten sich momentan um 85 Kinder. Fünf Kinder werden inklusiv betreut, 36 täglich mit dem Bus zur Schule befördert. Neben vier regulären Grundschulklassen gibt es eine Vorbereitungsklasse mit 13 Kindern. Zum Unterricht gehören die Früh-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung sowie PC-Unterricht für die dritte Klasse, die Schülerbücherei, Arbeitsgemeinschaften und die Bläserklasse der Jugendmusikschule zum Angebot.

Die Bildungspläne werden erneuert und die Lehrwerke umgestellt

Durch Einführung der neuen Bildungspläne werde im nächsten Schuljahr eine umfassende Umstellung der Lehrwerke in den Fächern Deutsch und Mathematik für alle Klassenstufen nötig. Die Kosten dafür fallen im Sommer zusätzlich zu den jährlichen Verbrauchsmaterialien an. Den Ausgaben stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Darüber hinaus sprach sich Rektorin Kaiser eindrücklich dafür aus, den Stundenumfang der Schulsozialarbeit im Zuge eines Drei-Stufen-Plans auf final 50 Prozent Stellenumfang im Schuljahr 2027/28 zu erhöhen – je Schuljahr in Zehn-Prozent-Schritten. Sabine Geckeler betonte, vor allem die Einzelfallberatung sei zeitintensiv. Mit mehr Stunden bestehe die Möglichkeit, nicht mehr nur auf Notfälle zu reagieren, sondern auch präventiv zu arbeiten.

30 Prozent ab dem nächsten Schuljahr

Das Gremium entschied sich, den Stellenumfang für das kommende Schuljahr zunächst auf 30 Prozent aufzustocken und über weitergehende Erhöhungen in den kommenden Jahren separat zu entscheiden. Zudem sprachen sich die Räte einhellig dafür aus, der Verwaltung die Möglichkeit einzuräumen, eine Arbeitskraft für die Früh- und Anschlussbetreuung einzusetzen, falls es im kommenden Schuljahr nicht gelinge, die Bufdi-Stelle zu besetzen. Der Zeitumfang betrage dann hier zusätzlich anderthalb Stunden pro Woche.