Drei Millionen Dollar lässt sich die erste Milliardärin des Internet-Zeitalters allein die Erstellung von Umfragen kosten. Der Blick in die Zahlen ist bislang indes ernüchternd. Trotz des endlosen Geldstroms hat sie noch keinen Vorsprung auf ihren Konkurrenten herausholen können. Mehr noch: Noch immer liegt sie sogar wenige Prozentpunkte hinter dem Politveteranen Brown, der Kalifornien vor Ewigkeiten als Nachfolger Ronald Reagans schon einmal acht Jahre lang regierte. Ihre Unabhängigkeit, die sie im Wahlkampf groß herausstellt, könnte Whitman am Ende sogar zum Fluch werden.
"Wer von niemandem etwas erwartet, fühlt sich auch niemandem verpflichtet", sagt Politik-Professor Ray La Raja von der Amherst-Universität in Massachusetts. Ohnehin rätseln selbst Parteifreunde über die Motive Whitmans, nach der beruflichen Karriere nun um jeden Preis Gouverneurin werden zu wollen. "Sie können mir eine Pistole an den Kopf halten, und ich könnte trotzdem nicht sagen, warum sie den Posten will", zitierte die "Washington Post" einen republikanischen PR-Profi, der lieber anonym bleiben wollte. Kaliforniens Wähler stellen sich wohl ähnliche Fragen.
Ohnehin sind sie mit Blick auf den Fast-Bankrott ihres Staates alles andere als gut zu sprechen auf steinreiche Quereinsteiger aus der republikanischen Ecke. Schwarzeneggers Bilanz nach zwei Amtsperioden heißen gerade noch zwei von zehn kalifornischen Wählern gut. Auch der Schatten des Terminators, der sich als Papiertiger erwies, könnte Whitman noch teuer zu stehen kommen.
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