Nachts sinken die Temperaturen bis zum Gefrierpunkt. Für viele Autofahrer bedeutet das wieder: kratzen. Foto: Marijan Murat/dpa

Am Freitag ist kalendarischer Herbstanfang - pünktlich dazu stürzen die Temperaturen ab, das Wetter wird regnerisch, auf dem Feldberg und in den Alpen schneit es sogar. Gibt es trotzdem noch die Hoffnung auf einen goldenen Oktober?

Noch vor wenigen Wochen war man bei 30 Grad am Schwitzen und genoss ein Eis zur Abkühlung. Pünktlich zum Herbstanfang am Freitag sinken bereits die Temperaturen im Südwesten Baden-Württembergs vor allem nachts bis auf ein Grad. "Der Temperatursturz ist für September nichts Außergewöhnliches", beruhigt Wolfgang Eich, Wetterexperte aus Villingen-Schwenningen. Solche Abkühlungen gebe es schließlich auch mal im August. Auffallend in diesem Jahr sei bisher nur der trockene heiße Sommer gewesen, so der Wetterexperte.

Frostig mit Temperaturen am Gefrierpunkt wird es bei sternenklarem Himmel noch einmal in der Nacht auf Freitag, berichtet Eich. Morgens können sich Autofahrer demnach noch einmal aufs Kratzen einstellen.

Schnee auf dem Feldberg

Tagsüber steigen die Temperaturen laut Eich in der Region dann auf angenehme 18 Grad. Am Wochenende und Anfang nächster Woche soll das Wetter allerdings tagsüber wieder kälter und wechselhafter werden mit mehr Regen. Dafür werde es nachts etwas wärmer und es drohe kein Frost mehr.

Am kommenden Mittwoch sollen die Temperaturen in Villingen-Schwenningen wieder auf rund acht Grad und die Schneefallgrenze auf 1400 Meter sinken. Damit wäre auch der Feldberg betroffen. Auf diesem hat es schon geschneit, allerdings nicht so viel wie im Allgäu, wo bereits bis zu einem Meter Schnee lag. Nach Mittwoch sollen die Temperaturen dann wieder steigen. Generell bleibe das Wetter jedoch erst einmal wechselhaft, fährt Eich fort.

Chance auf goldenen Oktober?

Die Luftströmung kam bis vor Kurzem aus südwestlicher Richtung und trug warme Luft von Spanien und Afrika nach Deutschland. Dies änderte sich jetzt jedoch, und nun kriegt die Region die kalte Luft vom Nordmeer beziehungsweise Nordpol ab, erklärt Eich. Demnach bleiben die kalten Temperaturen bestehen, bis sich die Richtung der Strömung wieder ändert. Die Chancen auf einen sonnigen Oktober bestünden demnach weiterhin. Aber: "Es werden wohl keine 30 Grad mehr", so der Wetterexperte.

Und was sind die längerfristigen Wetteraussichten für Herbst und Winter? "Statistiken besagen, dass auf einen trockenen Sommer tendenziell ein warmer Herbst und Winter folgen", so der Experte aus Villingen-Schwenningen. "Die Wahrscheinlichkeit ist demnach hoch, dass wir einen milden Winter kriegen."

Info: Kalendarischer Herbstanfang

Am 23. September um 3.03 beginnt der Herbst 2022. Dann sind Tag und Nacht astronomisch gesehen überall auf der Welt gleich lang, informiert wetteronline.de in einer Pressemitteilung. Ab der sogenannten Tag-und-Nacht-Gleich werden die Tage auf der Nordhalbkugel um bis zu fünf Minuten pro Tag kürzer, da sich diese immer mehr von der Sonne abwendet. Auf der Südhalbkugel hingegen werden die Tage länger, denn dort beginnt jetzt der Frühling.