Das Restaurant Taste of India in Balingen hat wieder normal geöffnet. Foto: Eyckeler

Das Veterinäramt hat einige Hygieneverstöße bemängelt. Der Inhaber des Taste of India in Balingen äußert sich zu den Vorkommnissen und hat einen klaren Verdacht.

Das Restaurant Taste of India in Balingen verspricht auf seiner Homepage die kulinarische Vielfalt aus Indien sowie traditionelle Gerichte und Spezialitäten. Mitte Oktober war das Restaurant allerdings für zwei Tage geschlossen. Der Grund war eine Lebensmittelkontrolle – und bei dieser wurden Mängel festgestellt.

 

Insgesamt fünf Punkte hat das Veterinäramt online aufgeführt. So wurde im Küchenbereich „auf dem Edelstahlregal, im Handtuchspender und an den Wänden ein massiver Schaben- und Kakerlakenbefall festgestellt“, ist im Internet unter gesetzlichen Verbraucherinformationen zu lesen.

Tote Kakerlake in der Tiefkühltruhe

In der Tiefkühltruhe wurden demnach Lebensmittel offen gelagert, „ebenfalls wurde eine tote Kakerlake in der Tiefkühltruhe festgestellt und die Tiefkühltruhe war stark vereist“. Die Regalböden, die Wand um den Lichtschalter, der Lichtschalter sowie der Bodenbereich und der Bodensiphon seien dazu verschmutzt gewesen.

Weiter wird im Mängelbericht aufgeführt: „Im Kühlraum lagerten mehrere vorgegarte und noch nicht fertiggestellte Lebensmittel ohne Abdeckung. Ebenfalls wurden Lebensmittelbehälter mit Lebensmitteln ohne Abdeckung übereinandergestellt. Die Unterseiten der Regalböden waren teilweise versport. Der Bodenbereich war verschmutzt.“

Mittlerweile läuft der Betrieb im Restaurant normal weiter

Im Lagerraum des Kellers bemängelte die Behörde „eine unübersichtliche Lebensmittellagerung auf teilweise verschmutzten Ablagebereichen und in ungeeigneten Behältern“.

Was sagen die Betroffenen zu der Kontrolle und den Mängeln? Der Inhaber Karanveer Kumar versichert seinen Gästen, dass es konkret beim Essen noch nie zu Mängeln gekommen sei: „Wir essen hier selbst“, sagte er unserer Redaktion.

Mittlerweile läuft der Betrieb im Restaurant wieder normal weiter. Mit verschiedenen Mitteln haben die Mitarbeiter laut Kumar versucht, der Plage damals Herr zu werden. Ein Schädlingsbekämpfer wurde letztlich beauftragt und war am 18. Oktober vor Ort.

Bei der Nachkontrolle waren die Mängel beseitigt

Bei der Nachkontrolle einen Tag darauf waren die aufgeführten Mängel laut Behörden beseitigt: „Die Untersagung der Speisenabgabe wurde von der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde aufgehoben.“

Kumar selbst hat dazu Vorkehrungen getroffen, dass es nicht mehr zu solchen Vorfällen kommt: „Alle vier Wochen kontrolliert von nun an ein Schädlingsbekämpfer unsere Räume.“

Woher die Kakerlaken genau kamen, kann Kumar uns nicht sagen. Aber der Schädlingsexperte habe ihm erklärt, dass das Ungeziefer von draußen hereinkam und nicht in den Räumen „selbst produziert“ wurde.

Inhaber glaubt an vorsätzliche Tat

Der Inhaber sagte unserer Redaktion, dass jeden Tag sauber gemacht werde, „dazu machen wir jeden Sonntag eine Großreinigung“. Kumar hat einen klaren Verdacht, wie die Tiere den Weg in sein Restaurant gefunden haben.

„Ich glaube, dass die Tiere vorsätzlich in unsere Räume gebracht worden sind“, sagt Kumar und verweist auf eine harte Konkurrenzsituation im Raum Zollernalb. Bereits in der jüngsten Vergangenheit sei es zu Vorfällen anderer Art gekommen. Kumar spricht von einem geklauten Schirm oder zerstörten Blumen.

Wie die Tiere letztlich in das Restaurant kamen, kann nicht klar beantwortet werden, aber Kumar und sein Team wollen nun alles dafür tun, dass es in Zukunft nicht mehr zu einem solchen Vorfall kommt.