Mit einem Video auf Facebook hat sich Kai Rosenstock in der Hechinger Kommunalpolitik zurückgemeldet. Foto: Roth

Ex-AfD-Fraktionschef Kai Rosenstock meldet sich in der Hechinger Kommunalpolitik zurück. Nach seinem Austritt aus der Partei hat er die Bewegung „Agenda29 Hechingen“ gegründet.

Das Ausscheiden von Kai Rosenstock als Fraktionsvorsitzender der AfD aus dem Hechinger Gemeinderat kam im vergangenen Juli durchaus überraschend. Zuvor gab er bekannt, unter anderem wegen parteiinterner Vorgänge und Personalien, die ihn „persönlich sehr enttäuscht haben“, aus der Partei ausgetreten zu sein.

 

Das Interesse an der Kommunalpolitik scheint der Beamte aber nicht verloren zu haben. Jüngst meldete er sich auf der Plattform Facebook mit einem Video auf der Seite „Agenda29 Hechingen“ zurück. Rosenstock stellt sich darin selbst als Gründer und Initiator der Bewegung „Agenda29 Hechingen“ vor.

Mit dieser verfolgt Rosenstock das Ziel, die lokale Politik in der Zollernstadt ab dem Jahr 2029 aufzumischen und den seiner Ansicht nach derzeit „links-grünen“ Tendenzen im Stadtrat die Stirn zu bieten. 2029 darum, weil in jenem Sommer die nächsten Kommunalwahlen stattfinden, die über die Zusammensetzung des Gemeinderats entscheiden.

In seiner Videobotschaft ruft er Interessierte dazu auf, sich der „Agenda29 Hechingen“ anzuschließen, um in vier Jahren eine schlagkräftige Liste aufstellen zu können, die Chancen hat, ins Stadtparlament gewählt zu werden.

Gegenpol zu Bunter Liste und der SPD

Die politsche Ausrichtung der neu gegründeten „Agenda29 Hechingen“ beschreibt Rosenstock im Facebook-Video als konservativ, eine Art Gegenpol zur Bunten Listen und der SPD, die laut dem ehemaligen AfD-Parteimitglied momentan die Richtung in der Hechinger Kommunalpolitik vorgeben würden. Die Freien Wähler seien dieser Politik nicht abgeneigt und die CDU als stärkste Kraft ein „Totalausfall“, so sein Urteil.

Rosenstock möchte sich überparteilich organisieren

Den Fokus möchte er künftig auf die Wirtschaftsförderung, sprich unter anderem die Attraktivierung der Innenstadt sowie die Senkung der Abgabenlast der Bürger legen. Themen wie Lärmaktionspläne, Klimaschutz oder Windkraft sieht er im Gemeinderat hingegen falsch angesiedelt. „Das sollte zumindest in der Landes- oder sogar in der Bundespolitik geregelt werden“, erläutert Rosenstock seine Ansicht weiter.

Die AfD erwähnt er in seiner rund sechsminütigen Videobotschaft nicht. Nur so viel: „Letztendlich möchte ich mich nicht mehr in einer Partei organisieren.“ Auch in keiner anderen als der AfD.

Er kritisiert, dass es dort nur untergeordnet um kommunalpolitische Themen, sondern viel mehr um persönliche Befindlichkeiten und Personalien gehe. Davon habe er, so wortwörtlich, „die Schnauze voll“.

Sechs Jahre lang saß Rosenstock für die AfD im Hechinger Gemeinderat. Mit Beginn der aktuellen Legislaturperiode war er zudem im Kreistag sowie im Regionalverband Neckar-Alb vertreten.

Nun startet der gebürtige Hechinger also einen zweiten Anlauf – und dies überparteilich. Ob sich genügend Mitstreiter finden, wird sich in der kommenden Zeit zeigen.

Rosenstock spricht alle Interessierten von 16 bis 80 Jahre an, sich bei ihm zu melden. Nur konservative Werte müssten die Interessierten in sich tragen.