Zahlreiche Bäume und Sträucher mussten kürzlich im Bereich Königshöhe weichen – das gefällt nicht jedem in Königsfeld. Bürgermeister Fritz Link erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, was dahinter steckt und wieso hier alles mit rechten Dingen zugeht.
Einiges hat sich in den vergangenen Wochen im Bereich Königshöhe getan, wo auf großer Fläche Hotel- und Wohnbebauung entstehen soll. Wie groß das Ausmaß der Pläne ist, wird nun richtig deutlich: Zahlreiche Bäume und große Sträucher mussten weichen – stattdessen säumen nun aufgetürmtes geschlagenes Holz und Äste mehrere Wege in dem Bereich. Dieser Kahlschlag ist auch im Kurort nicht unbemerkt geblieben, von wo aus kritische Stimmen erklingen. Auch Bedenken bezüglich des Naturschutzes werden laut.
Die kann Bürgermeister Fritz Link auf Anfrage unserer Redaktion aber ausräumen. „Das hat alles seine Ordnung“, sagt er über die Arbeiten, die unter der Ägide eines Projektentwicklers, dem das Gelände auch gehört, stattfinden. Zwar gelte von Anfang März bis Ende September eine gesetzlich vorgeschriebene Gehölzschonzeit – doch wie überall verhält es sich auch hier: keine Regel ohne Ausnahme. Und genau so eine gab es für die Königshöhe.
Die Rodungsarbeiten fanden Link zufolge in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts statt. Und ebendiese Behörde stellte auch eine schriftliche Ausnahmegenehmigung aus, wonach im Bereich Königshöhe noch bis 15. März Fällarbeiten stattfinden durften. Dass das überhaupt möglich gewesen sei, habe unter anderem am noch kühlen Wetter gelegen, erklärt Link.
Bebauungsplan schon länger rechtskräftig
Dass die Rodung überhaupt so kurz vor dem Frühling stattfand, liegt an den langwierigen bürokratischen Verfahren, die bis zu diesem Punkt notwendig waren. Denn während der Bebauungsplan für den Bereich bereits seit Dezember 2023 rechtskräftig ist, musste im vergangenen Jahr noch das Waldumwandlungsverfahren durchlaufen werden. Vereinfacht erklärt heißt das: Die Fläche wurde planungsrechtlich von Waldfläche in eine andere Nutzungsart umgewidmet.
Offizielle Genehmigung kommt im Februar
Und genau das wurde am 20. Februar von der oberen Forstbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg genehmigt – „endlich“, meint der Bürgermeister. „Damit ist das rechtlich gesehen kein Wald mehr“, sagt Link über die jüngst noch mit Bäumen bewachsene Fläche im Bereich Königshöhe.
„Danach durften die Arbeiten anlaufen, um das Planungsrecht in die Tat umzusetzen“, erklärt Link. Und das geschah dann auch schnell. Schließlich sollten die Arbeiten noch vor Start der Gehölzschutzzeit anlaufen. Denn ansonsten hätte sich das Verfahren noch weiter gezogen. Immerhin hätten die Arbeiten erst wieder im Oktober stattfinden können. Da das Bebauungsplanverfahren „sehr aufwendig und anspruchsvoll“ – und eben auch entsprechend zeitintensiv – gewesen sei, habe man aber keine Zeit mehr verlieren wollen.
Ökologischer Ausgleich auf Gemeindeflächen
Für den Wald, der im Bereich Königshöhe wegfällt, müssen auch Ausgleichsflächen geschaffen werden. Mehr als eine Million Ökopunkte sind zur Kompensation notwendig, sagt Bürgermeister Link. Er ist froh, dass der Ausgleich ausschließlich auf gemeindeeigenen Flächen möglich ist und nicht – wie ursprünglich einmal vonseiten des Projektplaners vorgeschlagen – Ökopunkte von Ausgleichsmaßnahmen an anderen Orten zugekauft werden.