Klirrend kalt und sonnig: Das sind die richtigen Voraussetzungen für eine Rutschpartie im Schnee, wie hier in Kofeld (Baden-Württemberg). Im baden-württembergischen Merklingen wurde unterdessen in der Nacht der Kälterekord von minus 19,9 Grad gemessen. Foto: dpa

Die Schwäbische Alb ist für ihr schroffes Klima bekannt, Merklingen hat nun in der vergangenen Nacht noch eins drauf gesetzt. Mit minus 19,9 Grad war der Ort der kälteste in ganz Deutschland - und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht.

Merklingen/Stuttgart - Nirgends in Deutschland war es in der Nacht zum Dienstag so kalt wie in der Gemeinde Merklingen bei Ulm. In der Schwäbischen Alb sank der Wert auf dem Thermometer zeitweise auf minus 19,9 Grad. „Da war es sogar kälter als auf der Zugspitze“, berichtete Michael Gutwein vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart am Dienstag. Auf dem höchsten Berg Deutschlands zeigte die Messstation auf 2964 Höhenmetern „nur“ 19,4 Grad an. „Der Neuschnee, ein wolkenloser Himmel, ein Traumwind - das waren ideale Verhältnisse“, erklärt Gutwein den Kälterekord.

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Der höchste Berg Baden-Württembergs, der Feldberg im Südschwarzwald, hat erneut einen Schneerekord aufgestellt. Am Dienstag wurde in dem Gebiet eine Schneehöhe von mehr als 1,45 Meter gemessen, wie ein Sprecher der Liftbetreiber sagte. Dies war so viel wie noch nie in dieser Saison. Innerhalb einer Woche habe sich die Schneehöhe rund um den 1493 Meter hohen Berg mehr als verdreifacht. Auch sonst sind weite Landesteile von Schneemassen bedeckt. In Baiersbronn lagen 94 Zentimeter, in Freudenstadt 64 Zentimeter.

Überall im Schwarzwald seien die Bedingungen für Wintersport ideal, sagte eine Sprecherin der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg. Die Lifte seien in Betrieb, Pisten und Loipen präpariert. In den Bergen könne auch die nächsten Tage mit reichlich Schnee gerechnet werden.

Auch die Temperaturen im Land bleiben frostig. „Es wird wieder viele Ausreißer nach unten geben“, sagt Gutwein. Diese Woche stehen weitere „Eistage“, wie die Meteorologen den Dauerfrost bezeichnen, vor der Tür. Erst am Wochenende werde es wieder etwas milder.

Der Wetterdienst warnt angesichts der Kälte vor überfrierender Nässe bis in die Mittagsstunden. „Für die Autofahrer ist das gefährlich“, sagte Gutwein. Trotz Schnee- und Eisglätte vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb sei in der Nacht zum Dienstag auf den Straßen aber ruhiggeblieben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums.