Musikalisches Talent beweist Bademeister Schaluppke im Theater. Foto: Stephan Hübner

Sehr unterschiedliche, aber durchaus unterhaltsame Darbietungen gab es bei Kabarett meets Comedy im Theater im Deutschen Haus.

Moderiert wurde der Abend von Bademeister Schaluppke, der zum Mitmachen bei Kennenlernspielchen animierte und aus seinem Job von einem „Totes-Meer-Chill-Becken“ berichtete, wo man über Wasser esoterisches Blockflötenrumgedudel, unter Wasser Paarungsgesänge grönländischer Buckelwale höre.

 

Viel Vergnügen hatte Schaluppke daran, Badegäste zur Ordnung zur rufen, nach dem Motto: „Wenn der Bademeister damals gepfiffen hat, hat selbst der Weiße Hai Sitz gemacht.“

Sein Dasein als mittelloser Germanistikstudent

Erster Gast im Theater war Raphael Breuer, der in einem Rapsong schwarzhumorig sein Dasein als mittelloser Germanistikstudent besang, und sich über Leute lustig machte, die zu viel in Gedichte hineininterpretieren. Lehrreich war seine Erklärung dazu, dass es bei getrennten oder zusammengeschriebenen Wörtern stark auf die Betonung ankomme, was sonst zu schlüpfrigen Formulierungen führen kann. Gut kamen auch seine Imitationen von Udo Lindenberg oder Stromberg an, ebenso die Erklärung von Grammatikregeln in Form eines Rapsongs.

Als mittelloser Germanistikstudent unterhält Raphael Breuer die Gäste. Foto: Stephan Hübner

Eher trockenen Humor legte die Österreicherin Maria Muhar an den Tag, die sich lieber von Eierlikörtorte mit Magenbitter als von Tee ernährt. Denn der sei das stressigste Getränk der Welt, entweder verbrenne man sich „die Gosch“ oder er schmecke grauslich. Dazu erheiterte sie die Besucher mit Erzählungen über ihr Verhältnis zu Kindern, in deren Gegenwart sie zu einem gestörten 80-jährigen Kauz mutiere. Für Spaß sorgte ihr Versuch, mit ihrem Patenkind ein Videospiel zu spielen oder die Forderung des Arbeitsamts nach einem Einkommensteuerbescheid, was sie mit einer Schimpfworttirade beantwortete.

Mit trockenem Humor sorgt Maria Muhar für Stimmung auf der Bühne. Foto: Stephan Hübner

Für Seelenfrieden sorgte der durch den Klimabonus der Regierung finanzierte Urlaub auf Teneriffa, bevor sie mit viel schwarzem Humor von einer Mutter berichtete, die vor lauter Stress in der Badewanne ertrinkt und deren Kinder daraufhin in Österreich zu einem rechtspopulistischen Geschwisterpaar mutieren.

Recht abstrus sind die von Moses Wolf geschilderten Erlebnisse. Foto: Stephan Hübner

Dritter im Bunde war der Bayer Moses Wolf, der zum Vergnügen des Publikums von einer anthroposophischen Baustelle berichtete, bei der Ceylontee ausgegeben wurde und innere Blockaden das Mauerverputzen verhinderten. Sehr kurios waren Erlebnisse mit einem Bücherantiquariat, dessen Rechnung Moses Wolf aufgrund „innerer Trägheit, Alkoholgenuss und Müßigkeit“ nicht bezahlte, oder eine Parodie Werner Herzogs.

Dazu gab es die Schilderung eines Telefongesprächs zwischen einer Nichte und ihrer leicht angeheiterten Tante, die nicht nur ihrer Hose verlustig ging sondern beim Versuch, sich zu setzen auch das Sofa verfehlte.

Schaluppke beweist sein musikalisches Talent

Zum Schluss bewies Schaluppke dann sein musikalisches Talent, indem er die Zuschauer im Disco-Funk-Sound zum Mitmachen bei einer „Poolparty“ animierte. Für den unterhaltsamen Abend gab es von den Besuchern viel Applaus.