Die SPD-Troika (von links): Peer Steinbrück, der Parteichef Sigmar Gabriel und der Fraktionsvorsitzende Frank Walter Steinmeier Foto: dpa

SPD-Generalsekretärin Nahles weist Zeitungsbericht zurück, wonach sich Parteichef Gabriel aus dem Wettbewerb um die Kanzlerkandidatur zurückgezogen hat.

Berlin - Die K-Frage lässt die SPD nicht zur Ruhe kommen: Generalsekretärin Andrea Nahles wies am Montag einen Zeitungsbericht als „Spekulation“ zurück, wonach sich Parteichef Sigmar Gabriel aus dem Wettbewerb um die Kanzlerkandidatur faktisch zurückgezogen hat.

Zu einem entsprechenden Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ sagte Nahles im rbb, „Ich kann das nicht bestätigen. Es handelt sich um eine weitere, jetzt langsam wie das Kraut in die Höhe schießende Spekulation.“

Laut „LVZ“ wird die Kandidatur nun unter SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und dem früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück ausgemacht. Die beiden hätten sich gegenseitig versprochen, die Kandidatenfrage „frühzeitig und in voller Sympathie und Freundschaft füreinander“ zu klären. Der eine wolle den anderen zusammen mit Parteichef Gabriel voll und ganz unterstützen, wurde der Zeitung aus Kandidatenkreisen bestätigt.

Ein offizieller Parteitag ist laut SPD in diesem Jahr noch nicht geplant

Zudem solle die Kandidatenkür nun spätestens auf einem Bundesparteitag im Dezember 2012 erfolgen, hieß es. Bislang wollten die Sozialdemokraten ihren Kanzlerkandidaten nach der Niedersachsen-Wahl Ende Januar nominieren.

Ein offizieller Parteitag ist laut SPD allerdings bislang in diesem Jahr noch nicht geplant, sondern lediglich ein Parteikonvent im November. Zu diesem Nachfolgegremium des früheren Parteirats sind 200 gewählte Delegierte der Bezirke eingeladen, der Konvent ist das höchste Entscheidungsgremium zwischen den Bundesparteitagen.

Für eine frühzeitigere Kandidatenklärung spräche laut „Leipziger Volkszeitung“ auch die Notwendigkeit, das sich abzeichnende Regierungsprogramm nicht am Ende einem Kandidaten „überzustülpen“. Dieser Eindruck müsse auf jeden Fall verhindert werden.

Noch am Wochenende hatten sich alle drei Mitglieder der SPD-Troika auf dem „Zukunftskongress“ der Partei in Berlin mit Grundsatzreden in Stellung gebracht - aber auch Einigkeit demonstriert. Gabriel selbst hatte am Samstag augenzwinkernd den Namen des kommenden SPD-Kanzlerkandidaten getwittert: „Frank-Walter Gabrielbrück“.