Der dreimalige Olympiasieger Michael Jung hat durch einen Jury-Entscheid nachträglich seinen Sieg im Vielseitigkeits-Wettbewerb beim CHIO in Aachen verloren.

Aachen - Dennoch gab es durch Sandra Auffarth am Samstag einen deutschen Erfolg.

Die Ex-Weltmeisterin aus Ganderkesee verbesserte sich im Geländeritt auf Viamant Du Matz zunächst auf den zweiten Rang hinter Jung und dessen Toppferd Chipmunk. Nachdem die Richter nach Auswertung von Videos entschieden, dass der Ausnahmereiter ein Hindernis nicht korrekt überwunden hatte und dafür 15 Strafpunkte erhielt, rutschte die 35-Jährige sogar ganz nach vorn.

"Wenn ich nach einer fairen Entscheidung Zweite hinter Michael bin, freue ich mich. Wenn ich nach einer fairen Entscheidung vor ihm bin, freue ich mich noch mehr", sagte sie.

Jung muss sich mit Platz acht begnügen

Der 39-jährige Jung musste sich mit Platz acht begnügen. Vor dem Jury-Urteil hatte der Reiter aus Horb wieder einmal die Konkurrenz beherrscht. Schon nach der Dressur und dem Springen hatten er und sein 14 Jahre alter Wallach vorn gelegen und kamen sicher über die Strecke - bis auf ein Hindernis. Anders als üblich endet die Prüfung in Aachen mit dem Geländeritt statt mit dem Springen.

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In der Teamwertung belegte die deutsche Equipe Rang zwei hinter den Briten. Für den Mannschafts-Wettbewerb hatte Jung auf den erst neunjährigen Kilcandra gesetzt. Er verpasste mit dem Hengst ein Hindernis und kassierte neben den Zeitfehlern noch 20 Strafpunkte. Zum Quartett gehörten neben Jung und Auffarth noch Olympiasiegerin Julia Krajewski aus Warendorf mit ihrem Gold-Pferd Amande de B'Néville und Ingrid Klimke mit Siena.

Die 54-Jährige aus Münster war nach zwei Vorbeiläufern und 40 Strafpunkten mit ihrer Stute als 28. die am schlechtesten Platzierte aus dem Team. Nach dem CHIO in Aachen wird der erweiterte Kader für die WM im September in Pratoni del Vivaro in Italien benannt. Die endgültige Equipe wird später nominiert.