Was passiert mit den Hundekot? Zuhause entsorgen? Oder werden bald in Jungingen Hundetoiletten aufgestellt? Foto: Thomas Wolter/Pixabay

Bürgermeister hat Fragebogen verteilt. Ergebnis wird in der Gemeinderatssitzung vorgestellt.

Jungingen - Während in Hechingen die vielen Hundehaufen auf den Wiesen und Feldern trotz zahlreicher Hundetoiletten ein Ärgernis sind, überlegt man in Jungingen erst noch, solche aufzustellen. Bürgermeister Oliver Simmendinger hat dazu die Meinung der Hundebesitzer eingeholt.

Der Schultes ist selbst Hundebesitzer und wurde bei seinen Hausbesuchen während des Wahlkampfes von mehreren Bürgern darauf angesprochen. Weil im Haushalt 2020 vor der Corona-Pandemie bereits Mittel für eine mögliche Anschaffung eingestellt wurden, hat Simmendinger vor rund zwei Monaten einen anonymer Fragebogen an die Hundebesitzer verschickt. Gefragt wurde unter anderem, wie wichtig den Besitzern, die Standortvorschläge einreichen konnten, eine Hundetoilette ist und ob sie bei Zustimmung mit einer Erhöhung der Hundesteuer einverstanden wären.

Kein voller Kotbeutel dabei

Der Rücklauf war mit knapp der Hälfte aller angeschriebenen Hundebesitzer gut, aufgrund der Urlaubssituation dauert die vollständige Auswertung des Fragebogens jedoch noch an, heißt es in einer Pressemitteilung. In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen sollen die Ergebnisse vorgestellt. Im zum Fragebogen beigelegten Informationsschreiben, das unserer Redaktion vorliegt, ging Simmendinger auf Pro und Contra ein.

Dafür spreche, dass die Hundebesitzer dann nicht mehr den vollen Kotbeutel durch die Gegend tragen.

Auf Nachfrage bei mehr als zehn der unserer benachbarten Gemeinden bekam Simmendinger jedoch als Antwort, dass von der Anschaffung von Hundetoiletten abgeraten wurde. Als Grund wurden ihm die hohen laufenden Kosten und fortwährende Unzufriedenheit bei den Hundebesitzern, die auch in ihrem Aktionsradius eine Hundetoilette haben wollen. Dadurch würde die Zahl der Hundetoiletten und auch die Hundesteuer stetig steigen in immer kürzeren Abständen erhöht.

Hundesteuer letztmals vor 15 Jahren erhöht

D ie Hundesteuer wurde in Jungingen zuletzt vor 15 Jahren erhöht und ist nach Recherchen Simmendingers im Vergleich zu anderen Gemeinden und Städten im Zollernalbkreis mit jährlich 70 Euro relativ günstig. In der hiesigen Region werden nämlich durchschnittlich 90 bis 100 Euro verlangt. "Es geht also nicht um den Anschaffungspreis von zwei oder drei Hundetoiletten, sondern um die Folgekosten und den zu erwartenden stetigen Ausbau", schrieb Simmendinger deshalb den Hundebesitzern.

Alternativ, so Simmendinger weiter, besteht die Möglichkeit einfach nur reine Hundekotbeutelspender anzubringen. Die Beutel wären dann für alle Besitzer kostenlos und davon könnten dann problemlos mindestens zehn aufgestellt werden, wenngleich die Gassigeher den Kot weiterhin zuhause entsorgen müssten.