Vor der Abfahrt (großes Bild). Bei der Begrüßung im Hechinger Bahnhof (von links): Peter Hauk, Gerhard Faix von der Akademie ländlicher Raum, Günther-Martin Pauli und Philipp Hahn (Bild oben rechts). Bild darunter: Peter Hauk (links) im Gespräch mit Karl-Wilhelm Röhm. Fotos: Merk Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Minister Peter Hauk macht bei seiner Bahnreise Station in der Gemeinde Jungingen

Für die Reisegruppe war es eine ambitionierte Klassenfahrt von Hechingen aus mit Peter Hauk, dem Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Dabei machte die Entourage auch Halt in Jungingen, wo die Waldweide und der Hutewald besucht wurden.

H echingen/Jungingen. Die Entwicklung des ländlichen Raums liegt Minister Peter Hauk am Herzen. Einen Tag nahm er sich Zeit, um sich ein Bild davon auch im Zollernalbkreis zu machen. Hauk bereiste unter anderem Jungingen.

Gestartet ist die Gruppe, zu der unter anderem Landrat Günther-Martin Pauli und der Landtagsabgeordnete der CDU, Karl-Wilhelm Röhm, gehörten sowie die katholischen Landfrauen und weitere Teilnehmer aus Politik, Vereinen und Verbänden, am Hechinger Bahnhof. Dort spendete der Hechinger Bürgermeister Philipp Hahn der Gruppe seinen Reisesegen und scherzte: "Die Reise müssten sie nicht machen. Es gibt alles auch hier in Hechingen."

Gestärkt von Butterbrezeln und Kaffee stieg die Gruppe dann in den Zug, mit dem das erste Ziel der Reise, Jungingen, angesteuert wurde.

Bei der zehnminütigen Fahrt sagte Minister Hauk, dass er die Menschen an den ländlichen Raum binden wolle. Dort finde derzeit ein Umbau im technischen Bereich statt. Seiner Ansicht nach sei das Zusammenleben auf dem Land besser, die soziale Nähe größer, die Kriminalität niedriger. "Das Engagement und der Zusammenhalt sind im ländlichen Raum höher", sagte der Minister.

Angekommen in Jungingen, wartete ein Reisebus auf die Gruppe. Dort stieg Harry Frick, Bürgermeister der Gemeinde, zu und machte Werbung für Jungingen, der "Perle des Killertals", wie er sagte. Er zählte auf, was es alles in Jungingen gebe, zum Beispiel Landärzte, Apotheken und viel Industrie.

Auch das Hochwassers von 2008 sprach er an. Minister Hauk nahm den Ball auf und sagte, dass dieses lokale Ereignis zeige, dass der Klimawandel voranschreite. Aus solchen Katastrophen könne Neues entstehen, und Lehren könnten daraus gezogen werden.

Dann hielt der Bus an der ersten Station. Im Junginger Hutewald warteten bereits Hermann Schmidt, Forstamtsleiter, und Benjamin Junck, der den Vornagelhof betreibt. Sie sprachen über die wichtigen Funktionen des Waldes und der Wiesen. Die Gemeinderäte seien stolz auf "ihren" Wald, betonte Schmidt. Das Ziel sei es, die Vielfalt zu erhalten, Hand in Hand mit Naturschutz und Nachhaltigkeit.

Eine wichtige Funktion erfüllt die Beweidung der Wiesen durch die Rinder und Kühe des Vornagelshofs. Das Fleisch der Tiere verkauft Junck europaweit, aber auch auf regionalen Märkten.

Von der Qualität des Fleisches durfte sich die Gruppe direkt überzeugen, denn es gab Burger mit Angus-Rindersteaks. Beim Impulsgespräch betonte Minister Hauk, dass er es toll finde, dass die Flächen wieder genutzt werden. Die Vielfalt werde nicht durch die Konzentration auf eine Art erhalten.

Landrat Pauli meinte dazu, dass der Zollernalbkreis Vielfalt gewohnt sei. "Hier wird innovativ und kreativ gewirtschaftet", so der Landrat. Das Bewusstsein für Landwirtschaft sei groß.

Vertrieb und Vermarktung regionaler Produkte aus der Landwirtschaft sei aber nicht Sache des Landes, sagte Minister Hauk. Mit Regionalkampagnen wie "Schmeck den Süden" oder einer Hofladen-App würden regionale Produzenten aber flankiert und unterstützt.

Abschließend sollte Bürgermeister Frick der Gruppe sein "Erfolgsgeheimnis" verraten, denn von 900 Arbeitern bei 1400 Einwohnern in Jungingen war die Entourage beeindruckt. Auch einige Preise hat die Gemeinde schon gewonnen. Der Schlüssel sei laut Frick der "Leistungsgrundsatz" sowie die Innovationsfähigkeit der Menschen von hier.

Nach dem Ausflug zum Hutewald und zur Hagenwiese fuhr die Gruppe zurück zum Bahnhof. Von dort aus ging es weiter nach Veringenstadt. Weitere Stationen waren auch Sigmaringen und Albstadt-Ebingen.