Zu sehen sind bei der Vernissage auch die großformatigen Fotografien des neuen Inhabers Wolfgang Kuster. Fotos: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Der Unternehmer und Fotograf Wolfgang Kuster bietet neue Freiräume – zunächst für Künstler

"Hier soll wieder Leben reinkommen", sagt der 61-Jährige Wolfgang Kuster, Chef der Firma Labexchange und Mitglied der Burladinger Maler. Vor einigen Monaten hat er in Jungingen das leer stehende, große Gebäude der Firma Büschel Kontaktbau in der Lehrstraße gekauft.

Burladingen/Jungingen. Offiziell will Kuster die Tore des über 6.000 Quadratmeter großen, sechsstöckigen Gebäudes am Sonntag, 17. März, um 11 Uhr, zum ersten Mal wieder öffnen. Er lädt die interessierte Öffentlichkeit zu einer Vernissage. Da werden nicht nur die Burladinger Maler, sondern auch renommierte Künstler aus Jungingen ihre Werke präsentieren.

Rund 100 Bilder und Fotografien sollen ausgestellt werden. Zur Eröffnung sprechen Initiator Wolfgang Kuster, der Vorsitzende der Burladinger Maler Wolfgang Bastian und auch Jungingens Bürgermeister Harry Frick wird Grußworte entrichten. Die künstlerische Umrahmung übernehmen der Musiker Johannes Amann und der Schauspieler Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof. Geplant ist auch eine Feuerinstallation.

Im ehemaligen Industriebau gibt es jede Menge Platz

Kuster ist vor fast einem Jahr auf den ehemaligen Junginger Industriebau gestoßen. "Wir suchten neue Lagerräume", erzählt er dem Schwarzwälder Boten. Der einstige Sitz der Firma Büschel Kontaktbau stand seit 2014 leer, nachdem die Nachfolgefirma, die Büschel Connecting Systems, aufgrund ihres Expansionskurses nach Albstadt gezogen war.

Platz gibt es in dem Gebäude reichlich. Außer dem Lager der Firma Labexchange sind auch schon einige Mieter eingezogen. Ein Weilchen hatte die Ziegler-Film GmbH ihre Büros in dem Gebäude, während sie in einer Burladinger Villa einen Film drehte (wir berichteten).

Trotzdem sind immer noch rund 3000 Quadratmeter nicht belegt. "Freiraum Jungingen" prangt da auf einem meterlangen Banner vor dem obersten Stockwerk des Gebäudes. Gemeint sei auch der Freiraum im Denken, wie Kuster betont. Denn vorstellen kann er sich in seinen Räumen so Einiges: Ob Praxen oder Verwaltungsbüros, Räume für Organisationen wie das Sozialwerk, oder für Behörden. Nicht nur für Lager, auch für Büroräume scheint der ehemalige Industriebau ideal. Die Bausubstanz ist gut, Leitungen sind da und die Zimmer beliebig groß, abteilbar, hell und lichtdurchflutet. "Das Landratsamt hat ja Platzprobleme", lächelt er und räumt ein, der Behörde sein Gebäude bereits angeboten zu haben.

Derzeit stehen schon mal einige von Kusters großformatigen, bunten Fotografien in einem der Stockwerke in der Lehrstraße. Die will der rührige Unternehmer in der Ausstellung im März präsentieren, zusammen mit den sehenswerten Werken seiner Künstlerkollegen.

Weitere Informationen: Die Vorgängerfirma der Büschel Kontaktbau hieß Bumiller-Zink Elektro-Feinmechanik und war 1925 von Friedrich Bumiller gegründet worden. Die Firma hatte den Büschel-Stecker entwickelt, der in der Medizin- und Labortechnik, aber auch in der Schwerindustrie und dem Maschinenbau verwendet wird. Seit 1952 firmierte die Firma als Büschel Kontaktbau, 2004 erfolgte ein Besitzerwechsel, die Firma nannte sich BCS (Büschel Connecting Systems) und zog 2012 von Jungingen nach Tailfingen.