Oliver Simmendinger steht am Eingang der Junginger Rathauses. Am 1. April tritt er seinen Job als Bürgermeister an. Foto: Benjamin Simmendinger Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Der neue Junginger Schultes über seinen Amtsantritt

J ungingen. Einen "großen Bahnhof" im Rathaus kann es für den neuen Junginger Bürgermeister Oliver Simmendinger am 1. April, dem Tag seines Amtsantritts, nicht geben. Und auch die offizielle Amtseinsetzung am Samstag, 4. April, musste wegen des Corona-Virus abgesagt werden. Die gute Laune lässt sich Oliver Simmendinger trotzdem verderben. Wir sprachen mit dem Neu-Schultes über einen Amtsantritt ist einer außergewöhnlichen Zeit.

Herr Simmendinger, heute beginnen Sie mit Ihrer Arbeit als Junginger Bürgermeister. Gibt es zurzeit denn überhaupt etwas zu tun? Gehen Sie ins Rathaus?

Ja, na klar gehe ich ins Rathaus. Es gibt viel zu besprechen. Hauptsächlich mit der Hauptamtsleiterin Meike Simmendinger. Aber ich werde keine Ansprache halten. Also gemütlich geht nicht – das wäre zu gefährlich.

Was tun Sie sonst noch, um sich auf Ihren Job als Bürgermeister vorzubereiten?

Es gibt Literatur und das Internet, wo man sich in Themen einlesen kann. Aber hauptsächlich hält man sich ja an die Fachleute – und die sitzen im Rathaus.

Können Sie den Junginger Bürgern in Zeiten wie diesen Mut zusprechen?

Wir erleben eine Zeit, in der wir zueinander stehen. Alle sind betroffen, alle haben ihr Paket zu tragen: zuhause bleiben, weniger Geld, das Vereinsleben steht still. Wir verzichten alle. Aber für die Gesundheit lohnt sich das.

Und wie verbringen Sie Ihre Zeit dieser Tage?

Ich lese viel, höre Radio. Das geht auch beides gleichzeitig. Ich verbringe Zeit mit der Familie, und im Haus gibt’s immer was zu tun. Erst gestern habe ich mit meinen Kindern Insektenschutzgitter an die Fenster angebracht.

Dann sind Sie Heimwerker?

Ja (lacht).

Was haben Sie aus der Krise persönlich gelernt? Alle müssen ja zurzeit dazulernen.

Das ist schwer zu beantworten. In der Hinsicht war ich auch vor Corona schon gut geerdet, Materielles ist nicht so wichtig. In der Situation sollte jeder erkennen, dass er aktiv etwas tun kann mit den einfachsten Mitteln – nämlich zuhause bleiben.

Was ist Ihr größter Wunsch im Moment?

Gesundheit steht da natürlich ganz oben. Dass die Anzahl der Opfer durch all diese Maßnahmen möglichst gering bleibt. Und dass es schnell wieder in normales Fahrwasser geht – mit der Schule, der Arbeit und in der Wirtschaft. Die Fragen stellte Maja Dick.