Natur: Zwei alternative Baumarten gepflanzt: Libanonzeder und Baumhasel

Jungingen. Der schlechte Zustand des deutschen Waldes ist auch in Zeiten von Corona in aller Munde. Der Zollernalbkreis kam aber bisher noch glimpflich davon – so die Einschätzung von Sophie Remensperger vom Forstamt des Landratsamtes Zollernalbkreis und Leiterin des Forstreviers in Jungingen.

"Großflächig absterbende Fichten- und Buchenbestände sucht man hier vergebens. Wir bleiben optimistisch und tun alles dafür, dass der Gemeindewald weiterhin vital bleibt", erklärt sie. Aus diesem Grund wurde bereits vergangene Woche im Gemeindewald Jungingen etwas für die zukünftige Baumartenvielfalt getan. Mischwälder sind nämlich das A und O, um im Klimawandel bestehen zu können, denn schwächelt die eine Baumart, dann kann die Andere für sie einspringen und der Wald bleibt erhalten.

Bäume auch als Stammholz nutzen

So wurden auf einer kleineren, durch Eschentriebsterben und Borkenkäfer entstandenen Kahlfläche neben heimischen Stieleichen und Hainbuchen auch zwei neue alternative Baumarten gepflanzt: die Libanonzeder und der Baumhasel. Getreu dem Motto: wer nicht probiert, der verliert, soll die aktuelle Bodenfeuchte ausgenutzt und die Baumartenvielfalt im Gemeindewald mit diesen zwei aktuell sehr begehrten Baumarten angereichert werden, so die Idee der Fachfrau.

Die beiden neuen Baumarten sind in ihren Ursprungsländern dem Libanon und der Türkei bereits mit trockenerem Klima konfrontiert und wachsen dort zu stattlichen Bäumen heran, welche auch als Stammholz genutzt werden können.

Bürgermeister Oliver Simmendinger konnte sich selbst ein Bild von den Arbeiten machen: "Jetzt hoffen wir nur, dass es viel regnet und die Pflanzen gut anwachsen." Auch der Tag des Waldes vor Kurzem solle daran erinnern, wie wichtig Wälder als Lebensraum und Sauerstoffquelle für viele Lebewesen auf der Erde sind. Diesem Grundgedanken will auch der Gemeindetag Baden-Württemberg mit seiner Aktion "1000 Bäume für 1000 Kommunen" Rechnung tragen.

In einem Jahr fast 5000 Bäume neu gepflanzt

Bürgermeister Simmendinger war auf Nachfrage selbst überrascht, dass im vergangenen Jahr bis heute fast 5000 Bäume auf der Gemarkung Jungingen neu gepflanzt wurden. Damit leistet die Killertal-Gemeinde einen großartigen Beitrag zum Projekt des Gemeindetages, aber insbesondere auch für unsere Umwelt, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.