Die beiden Freundinnen Michelle (links) und Lea genießen das kühle Nass im Junginger Freibad. Fotos: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Junginger Freibad erfreut sich aufgrund der entspannten Atmosphäre großer Beliebheit

Von Jürgen Renner

Seit einem Monat hat das Junginger Freibad geöffnet. Zwei Zeitfenster werden angeboten, jeweils 111 Badegäste dürfen sich gleichzeitig auf dem Areal aufhalten. Dreistündiges Badevergnügen ist möglich, was die Gäste zu schätzen wissen.

Jungingen. Eben 111 Badegäste hielten sich bisher noch nicht im Freibad auf, am Sonntag, 19. Juli, waren es rund 90 über den ganzen Tag verteilt, wie die Badeaufsicht Nicole Rogic erklärt. Das Seniorenschwimmen von 12.30 bis 13.30 Uhr werde "richtig super angenommen", maximal 16 Personen dürfen sich gleichzeitig im Becken befinden.

Unter der Woche geht es dagegen etwas ruhiger zu. Die beiden Freundinnen Lana (12) und Carina (13), beide aus Schlatt, haben es sich auf ihrer Decke gemütlich gemacht. "Ich finde das ganz okay so", sagt Lana. "In Hechingen gibt es andere Regeln, da ist mehr los und man muss Schlange stehen", nennt sie Gründe, warum sie sich für das kühle Nass in Jungingen entschieden hat. Es sei angenehm, wenn relativ wenig los ist, gebucht hat sie online am gleichen Tag. Beide machen Ferien nicht zuhause, mit den Eltern geht es in den Sommerferien nach Zell am See in Österreich. Lana war bereits einmal zuvor im Freibad. Damit die Zahl von 16 Personen im Schwimmbecken nicht überschritten wird, wurden an diesem Tag Bändchen verteilt und damit zwei Gruppen gebildet.

Zum zweiten Mal in diesem Sommer hat Sabrina Beller das Freibad angesteuert. Die 40-jährige Mutter kommt aus Trochtelfingen, ist allerdings ursprünglich aus Haigerloch. "Ich finde es hier total schön und klein", sagt Beller, die Verwandtschaft in Jungingen hat. Für ihre zehn Monate alte Matilda sei das Bad ganz praktisch. "Das Becken ist genauso tief, wie man es braucht. Alles ist an einem Platz, im Badkap in Albstadt ist dagegen so viel los, da sind die Leute Schulter an Schulter im Wasser", schwärmt sie vom Flair in Jungingen. "Außerdem ist es hier auch günstiger als im Badkap." Auch das sehr freundliche Personal erwähnt sie lobend. Als ihr Onkel noch Bademeister in Hechingen gewesen sei, sei sie immer dort hingegangen. Die drei Stunden Badevergnügen sind für Beller ausreichend. "Man akzeptiert die Dinge, so wie sind", meint sie, die vor dem Mittagessen das Online-Ticket gebucht hat.

Eine Mitarbeiterin desinfiziert derweil alle Stühle, die rund um das Becken stehen. Weil weniger los ist, macht sie das kurz Ende des ersten Zeitfensters. Wenn sich mehr Leute auf dem Gelände aufhalten, werden die Sitzgelegenheiten und weitere Gegenstände hingegen stündlich desinfiziert.

Auch Michelle (11) und Lea (9) sind Freundinnen. Sie kommen aus Bitz und finden das Badkap nicht so gut. Die drei Stunden Badezeit empfinden sie allerdings als ein "bisschen kurz".

Keine Invasion wie am Schömberger Stausee

Zwei Mütter aus Jungingen und Erzingen auf der Liegewiese sind froh, dass es in Jungingen entspannt zugeht. "Ich wollte kürzlich zum Stausee nach Schömberg, habe aber wegen der Invasion dort wieder umgedreht", berichtet die 40-Jährige. "Hier ist es entspannter." Man habe um 11 Uhr entschieden, ins Freibad zu gehen, mit dem Zeitfenster von drei Stunden sind sie nicht so ganz glücklich. "Das ist eigentlich etwas lächerlich", merkt die 34-Jährige an. Wenn wenig los sei, könne man doch die Badezeit verlängern, zudem sei der Mundschutz am Automaten mit Getränken und Snacks etwas übertrieben. Zu kritisch will sie alles jedoch nicht sehen. "Ich bin froh, dass das Bad offen ist. Das Personal muss die Regeln beachten und kann nichts dafür."

Kurz vor 16.30 Uhr packen alle ihre Sachen zusammen und verlassen das Bad. "Ich wäre jetzt schon eine Stunde länger geblieben", meint eine 40-Jährige, während die andere Mutter zuhause sowieso die Tiere füttern muss. Von Personal werden sie instruiert, dass sie nach einer halben Stunde für die Komplettdesinfektion des Bades wieder eintreten könnten.

Das Freibad ist täglich von 13.30 bis 16.30 Uhr und 17 bis 20 Uhr geöffnet. Tickets können zwei Tage im Voraus und bis maximal eine Stunde vor Einlassbeginn gebucht werden. Der Eintritt kostet 2 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder ab elf Jahren. Kinder bis einschließlich zehn Jahren sind frei. Um Senioren ab 60 Jahren einen und sicheren Badebetrieb zu ermöglichen, dürfen sie im Zeitfenster von 12.30 bis 13.30 Uhr schwimmen. Eine Online-Buchung ist für den Besuch des Senioren-Schwimmens nicht erforderlich. Stattdessen müssen im Rathaus 10er- oder 20er-Stempelkarten erworben werden, deren Nummer mit dem Name verknüpft wird. Als Ticket-Portal wird das System von Ticket.i/O genutzt.