Brigitte Dethier Foto: Pingel

Zum dritten Mal arbeitet Brigitte Dethier, Leiterin des Jungen Ensembles Stuttgart, mit dem belgischen Choreografen Ivew Thuwis-de Leeuw zusammen. Die Premiere von „Kein Plan“ ist an diesem Samstag.

Zum dritten Mal arbeitet Brigitte Dethier, Leiterin des Jungen Ensembles Stuttgart, mit dem belgischen Choreografen Ivew Thuwis-de Leeuw zusammen. Die Premiere von „Kein Plan“ ist an diesem Samstag.

Stuttgart – Frau Dethier, was ist das Besondere an dem Stück „Kein Plan“?
Das ist inhaltlich schon einmal schwierig zu fassen. Es geht darum, wie Jugendliche Orientierung in ihrem Leben finden sollen. Es gibt so viele Entwürfe, so viele Möglichkeiten, angesichts dieser Vielfalt fallen viele in eine Schockstarre, so ist meine Erfahrung. Was wird von mir erwartet, wer bin ich? – Wer sich etwa für ein Studium entscheidet, muss unter 6500 Bachelor-Studiengängen auswählen. Jungs tun sich da übrigens allgemein etwas schwerer, Mädchen sind da zielgerichteter.
Und wie gehen Sie da vor?
Auf der Bühne stehen ja keine Tänzer, sondern ein Musiker, ein Theaterpädagoge und drei Jugendliche, die hier vor allem theatralisch agieren. Mit diesen haben wir erst einmal ein Bewegungsrepertoire erarbeitet, indem wir sie aufgefordert haben, Lebensentscheidungen zu treffen und diese möglichst körperlich, aber auch mit Sprache, nachvollziehbar zu machen. Daraus haben wir das Stück geformt. Hinzu kommen zwei Choreografien mit tragender Musik, aber es gibt Passagen mit Musik im Hintergrund oder ganz ohne Musik.
Für Ihre erste Zusammenarbeit mit Ives Thuwis-de Leeuw in der Produktion „Noch fünf Minuten“ haben Sie im Jahre 2009 gleich den nationalen Theaterpreis Der Faust erhalten. Wie hat sich seitdem die Zusammenarbeit mit ihm entwickelt?
Das ist nun die dritte Zusammenarbeit mit ihm, und sie ist im Prinzip so wie in der zweiten mit „Neun Leben“: Wir haben 100-prozentiges Vertrauen zueinander, alle Proben machen wir gemeinsam, es gibt keine Aufteilung etwa, dass er für das Tänzerische und ich für das Theatralische zuständig bin. Wir funktionieren gemeinsam wie in einer guten Beziehung. Das war bei der ersten Produktion noch nicht so.

Aufführungen an diesem Samstag und Sonntag um 19 Uhr. Karten unter 07 11 / 21 84 80 18.