Dass Jungbauern und - bäuerinnen nicht nur in Gummistiefeln und Latzhose durch den Kuhstall stiefeln, beweist alle Jahre wieder der Jungbauernkalender. In unserer Bildergalerie zeigen wir Fotos vom Shooting! Foto: Jungbauernkalender 2014

Mit den Fotos soll das eher biedere und konservative Image der Landwirtschaft aufpoliert werden: Auf einem Bauernhof in Niederbayern sind die Aufnahmen für den Jungbauernkalender 2014 geschossen worden.

Landshut - Mit den Fotos soll das eher biedere und konservative Image der Landwirtschaft aufpoliert werden: Auf einem Bauernhof im niederbayerischen Landshut sind am Mittwoch die Aufnahmen für den Jungbauernkalender 2014 geschossen worden.

In kurzen Hotpants und dünner Bluse steht Theresa aus Schwaben im zugigen Stall. Seelenruhig lässt die 21-Jährige am Mittwoch die Kuh, die ihren Kopf durch das Gitter zwängt, an ihrer Hand schnuppern, während die Kamera des Fotografen immer wieder aufblitzt. Drei Tage lang haben sechs leicht bekleidete junge Frauen aus Bayern auf dem Hof in Landshut für eine prickelnde Atmosphäre gesorgt. „Die Aufnahmen habe ich mir nicht entgehen lassen. Das ist eine Bereicherung fürs Auge“, sagt Landwirt Georg Steckenbiller, der Gastgeber für die Aufnahmen des erotischen Jungbauernkalenders 2014.

Nicht zu viel nackte Haut, aber doch sexy

Nackte Haut zeigen, nicht zu viel, aber doch sexy wirken, und das in einem landwirtschaftlichen Ambiente. Das sind die Zutaten für den überaus erfolgreichen Kalender, mit dem die Bayerische Jungbauernschaft Imagepflege betreibt. Nach dem Motto: Eine Bäuerin mit verdrecktem T-Shirt und Jeans im Stall kann auch sexy sein. In diesem Herbst wird die neunte Auflage in Bayern präsentiert.

„Anfangs mussten wir uns schon den Vorwurf der Verruchtheit gefallen lassen. Mit der Zeit hat sich das aber gelegt“, erläutert der Geschäftsführer der Bayerischen Jungbauernschaft, Marcus Rothbart. Die Bilder sollen Tradition und Moderne in der Landwirtschaft widerspiegeln und das biedere und konservative Image abschütteln.

Voraussetzung ist, dass alle Models mit dem Landleben vertraut sind. „Unsere Mädels können alle eine Kuh melken und sind auf einem Bauernhof aufgewachsen“, sagt die Landesvorsitzende der Jungbauernschaft, Katrin Fischer. Mehr als 150 junge Frauen aus Bayern hatten sich für das Fotoshooting beworben.

Der Kalender entsteht in einem grenzüberschreitenden Projekt mit der österreichischen Jungbauernschaft. Die Ausgabe der Österreicher ist deutlich freizügiger, dort blitzt auch schon mal ein nackter Busen hervor. „Mehr nackte Haut bedeutet auch mehr Aufmerksamkeit“, sagt David Süß, der im Nachbarland für die Auswahl der Bilder mitverantwortlich ist. Bayern sei da etwas zurückhaltender.

„Es kommt bei dieser Reihe nicht auf Sexualität an“, betont Fotograf Steve Haider aus dem Burgenland. Die Frauen sollten nicht in Szene gesetzt oder in besondere Posen gedrängt werden. „Ich will die zarte Natürlichkeit in dem Landleben und gleichzeitig die selbstbewusste Frau zeigen.“ Zu viel Sex würde vom Wesentlichen ablenken. „Der Betrachter soll den Wunsch verspüren, selbst in dieser Szene sein zu wollen“, erklärt der 36-Jährige.

„Im Schwimmbad im Bikini zeige ich mehr nackte Haut“, sagt die 20-jährige Kathrin aus Oberfranken - Familienname und Wohnort der Models werden nicht verraten. Ungewohnt sei eher das Schminken gewesen: „Beim ersten Mal habe ich mich fast nicht wiedererkannt.“

Wie hoch die Auflage des Kalenders in Bayern ist, bleibt geheim. Exemplare können bei www.jungbauernkalender.de geordert werden. Von Oktober an werden die 27 Euro teuren Kalender verschickt.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Fotos vom Shooting!