Kyra Ruppert und Jonas Betz leiten künftig den Wildberger Jugendtreff. Foto: Geisel

Ab sofort ist wieder ein motiviertes und kompetentes Team für die Jugendlichen in der Schäferlaufstadt da: Kyra Ruppert und Jonas Betz übernehmen die Leitung des Wildberger Jugendtreffs.

Wildberg - Für Kyra Ruppert ist es die erste Stelle nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium zur Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin. Doch Erfahrungen im Bereich Jugendarbeit sammelt sie eigentlich schon, seit sie denken kann. Die 27-Jährige engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich, sei es in einem Jugendzentrum des CVJM, in einem christlichen Camp für Kinder aus sozial schwachen Familien in den USA oder in den Angeboten der Landeskirche. Dadurch hat sie erkannt: Das ist der perfekte Bereich für mich.

Daher nahm sie auch einen etwas schwierigeren Weg bis zum Studium auf sich. Nach ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten holte sie während der Arbeit in der Abendschule ihr Fachabitur nach, erarbeitete sich ihr Abitur und begann schließlich ein Studium in sozialer Arbeit in Mannheim. Nun kann sie das, was sie bisher in ihrer Freizeit schon leidenschaftlich gerne getan hat, in ihren Beruf einbringen: mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, mit ihnen etwas gestalten und erleben. "Der Beruf bietet so viele Möglichkeiten", schwärmt sie, "und man kann selbst noch einmal ein bisschen Kind und Jugendliche sein."

Sorge erweist sich als unbegründet

Auf die Stelle in Wildberg hat sich Kyra Ruppert ganz spontan beworben. Sofort zeigte sich: „Das hat gepasst, die Stelle nehme ich!“ Besonders die Kombination aus offener Jugendarbeit und Schulsozialarbeit hat sie angesprochen. Kyra Ruppert ist nämlich mit 50 Prozent ihrer Stelle im Jugendtreff tätig, weitere 15 Prozent fließen in die Schulsozialarbeit am Bildungszentrum. Dort wird sie montags vor Ort sein, wenn Schulsozialarbeiterin Stephanie Müller ihren freien Tag hat. Ein bisschen Sorge hatte sie vor dieser Herausforderung allerdings, wie sie gesteht: "Ich dachte, ich bin noch zu jung für die Schulsozialarbeit, und dass die Jugendlichen mich nicht ernst nehmen werden." Diese Sorgen waren aber schon nach einem ersten Besuch am Bildungszentrum zerstreut – "ich war schon an der Schule, und ich liebe es!"

Jonas Betz bringt zwei Abschlüsse mit

Ein weiterer Pluspunkt an der Stelle in Wildberg: Kyra Ruppert betreut den Jugendtreff nicht alleine. In Jonas Betz hat sie einen gleichermaßen motivierten Kollegen. Er bringt gleich zwei Bachelor-Abschlüsse mit: Soziale Arbeit sowie Religions- und Gemeindepädagogik. Während der neun Semester stand auch Praxis bei der Landeskirche im Bildungsplan, wo Jonas Betz persönlich gefördert wurde, aber auch die Arbeit in den verschiedenen Gruppen näher kennenlernte. Nach seinem Abschluss vor drei Jahren wurde er zum Diakon der Landeskirche berufen.

Eher ein Praktiker

Ein halbes Jahr lang war Jonas Betz als Arbeitserzieher tätig, ehe er eine Stelle als Jugendreferent beim evangelischen Jugendwerk Bezirk Calw antrat. Auch wenn ihm diese Arbeit Spaß gemacht hat, ist Jonas Betz eher ein Praktiker, jemand, der gerne mit den Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet. Das zeigte sich schon bei seinem ehrenamtlichen Engagement in seiner Heimatgemeinde, während seines FSJ in einem offenen Jugendhaus und daran, wie viele freiwillige Aufgaben er während seines Studiums übernahm – von der Leitung der Studentenkneipe Brüderbräukeller bis hin zu Organisation und Durchführung eines Hochschulfestivals.

Es passt auf allen Ebenen

Mit seinen 29 Jahren dachte sich Jonas Betz: "Ich bin noch in einem Alter, in dem man etwas Neues ausprobieren kann." Also machte er sein ehrenamtliches Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit zu seinem Beruf. Denn die neue Stelle bedeutet deutlich weniger Büroarbeit und dafür mehr Zeit mit den Kindern und Jugendlichen, einen lockeren Rahmen, eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Zudem ist Jonas Betz Familie der Bruderhaus-Diakonie sehr verbunden – es passte also auf allen Ebenen.

Jonas Betz wird zu 50 Prozent im Jugendtreff Wildberg tätig sein. Die anderen 50 Prozent seiner Zeit bringt er im Schülerhaus am Bildungszentrum ein, wo er mit Jürgen Kraft zusammenarbeiten wird.

Ab dem 5. Oktober ist der Jugendtreff wieder geöffnet.