Nach der Corona-Durststrecke hat die Jugendarbeit in Mötzingen wieder an Fahrt aufgenommen. So konnte Jugendreferent Sebastian Vogel dem Gemeinderat in seinem Jahresbericht von einer zunehmenden Rückkehr in den normalen Alltag berichten.
Mötzingen - Dies galt unter anderem für die offene Kinder- und Jugendarbeit mit ihrem niederschwelligen Charakter, die sich vor allem im Jugendtreff in der Vollmaringer Straße abspielt – und die besonders unter den Corona-Beschränkungen gelitten hatte.
Wie der Jugendreferent mitteilte, hat sich der "Kids Club" als offenes Angebot für alle Kinder ab der dritten Klasse sehr gut entwickelt. In Spitzenphasen halten sich da auch schon mal über 30 Kinder zum Basteln und Spielen im Jugendtreff auf. Auch der offene Treff für Jugendliche lief in der Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen so gut wie lange nicht mehr.
Schulsozialarbeit hat hohen Stellenwert
Einen hohen Stellenwert nimmt nach wie vor die Schulsozialarbeit an der Grundschule im Jugendreferat ein. In Kooperation mit der Verlässlichen Grundschule wurde ein Respekt-Projekt durchgeführt, um die Gemeinschaft an der Schule zu stärken – aber auch, um den Kindern die Grundwerte eines respektvollen Umgangs und Miteinanders zu vermitteln. 40 Grundschüler nahmen an diesem Projekt teil, wobei die Besuche in der Kampfsportschule "Wolf‘s Cave" oder in der Hochdorfer Jugend- und Tierfarm "Arche" echte Highlights bildeten.
Im vergangenen Jahr übernahm das Jugendreferat erstmals die Organisation des Sommerferienprogramms in Mötzingen, wobei 24 Veranstaltungen von den örtlichen Vereinen und Institutionen angeboten wurden. Gleichzeitig gab es in Kooperation mit den Jugendreferaten Bondorf, Deckenpfronn, Gäufelden und Jettingen ebenfalls eigene Programmpunkte, wie eine Höhlentour, Bouldern in Gültstein oder ein Trendsporttag auf dem Freizeitgelände.
Umsonstladen eingerichtet
Auf Initiative der Sozialberatung für Geflüchtete und dem Jugendreferat entstand im Sommer ein fotobasierter Umsonstladen in Mötzingen: Hier können gut erhaltene, aber nicht mehr benötigte Gegenstände kostenlos angeboten werden. Mit Förderung durch Leader Heckengäu wurde dazu auf dem Schlossplatz ein Schaukasten aufgestellt – doch die Angebote erscheinen auch in den Sozialen Netzwerken oder im Mitteilungsblatt.
"Das ist ein Angebot, von dem die ganze Gemeinde profitieren kann", ist der Jugendreferent überzeugt, dass hier ein Beitrag zur Stärkung der Dorfgemeinschaft geleistet – und zudem Müll vermieden wird.
In seinem Ausblick wies Sebastian Vogel darauf hin, dass das Jugendreferat 2023 auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann. Dieses Jubiläum soll im Mai mit einem Jugend- und Familientag rund um den Jugendtreff gebührend gefeiert werden. Perspektivisch stehen die Installation einer Tanzgruppe, ein Neuaufbau der offenen Mädchenarbeit sowie die Schaffung einer Fahrrad- und Do it yourself-Werkstatt im Keller des Jugendtreffs auf der Agenda.
Bürgermeister Marcel Hagenlocher freute sich, dass der Alltag in der Jugendarbeit wieder weitgehend ohne Corona-Einschränkungen stattfinden kann, und sprach mit Blick auf den Bericht des Jugendreferats von einem "bunten Strauß an Aktionen". Positiv fand er es ebenso, wie verschiedene Fördertöpfe angezapft werden konnten.
Lob aus dem Gremium
Lob gab es ebenso aus den Reihen des Gemeinderats: Frank Sindlinger (WGM) betonte: "Die Angebote des Jugendreferats werden gut angenommen und funktionieren super." Wichtig ist in seinen Augen, dass die Jugendlichen wieder einen Treffpunkt haben, um nach der Coronazeit das soziale Miteinander pflegen können.
Für Stefan Forcillo (UWV) zeigt die Resonanz von durchschnittlich 20 Jugendlichen, wie wichtig der Jugendtreff ist – und er hofft, dass er den Jugendlichen auch langfristig zur Verfügung steht.
Wie SPD-Rat Frank Zischek deutlich machte, "hat sich die Jugendarbeit in Mötzingen während der letzten zehn Jahre gut etabliert, und hier wird eine tolle Arbeit geleistet".
