Das Jettinger Jugendreferat entwickelt sich derzeit immer mehr zum Generationenreferat. Foto: Priestersbach

Aus dem Jahresbericht des Jugendreferats im Gemeinderat Jettingen wurde erneut deutlich, wie breitgefächert die Aufgaben und Themen sind.

„Es tut sich einiges“, stellte auch Bürgermeister Hans Michael Burkhardt einleitend zum Jahresbericht des Jugendreferats fest.

Wie Jugendreferent Samuel Brenner und Martina Köhnlein als Integrationsbeauftragte für Familien in Jettingen berichteten, befindet sich das Jugendreferat im Wandel hin zu einem „Generationenreferat“.

Nach über 25-jähriger Tätigkeit in Jettingen stellen sich dem Jugendreferat mittlerweile neue Aufgaben, denn schon längst stehen in der täglichen Arbeit nicht mehr nur die Kinder und Jugendlichen im Fokus. So müssten zukünftig auch alle anderen Personengruppen mit einbezogen werden – einfach die gesamte Bevölkerung Jettingens. Einen bisherigen Höhepunkt erreichte der Prozess hin zum Generationenreferat mit dem neuen Namen „BürgerImPuls - Jettinger.Generationen.Verbinden“ samt einem entsprechenden Logo – „dass sich sehr vielseitig deuten lässt“, wie Samuel Brenner feststellte.

Erste Projekte unter diesem Namen sind bereits gelaufen, darunter ein großes Kinder- und Familienfest in Kooperation mit der Gemeindebücherei oder der Neustart des Seniorenmittagstisches in Kooperation mit dem Netzwerk Nachbarschaftshilfe.

Im Mai ist nun ein großes Kinder- und Familienfest mit einer Ehrenamts-Börse auf dem Freizeitgelände geplant.

Alle Schulen im Kreis betroffen

Im Bericht aus der Schulsozialarbeit bezeichnete es Melanie Henschel als auffällig, dass es an der Schule vermehrt Kinder mit psychischen Problemen gebe. In der Einzelfallhilfe bildeten Ängste, depressive Verstimmungen, Umgang mit Stress und andere psychische Herausforderungen die Hauptschwerpunkte. Das nehme massiv zu und betreffe alle Schulen im Landkreis Böblingen. Dabei seien die Schüler oft nicht bereit, Hilfen in Anspruch zu nehmen, und Melanie Henschel wies darauf hin, dass man derzeit nach Lösungen suche. Denn so könne es nicht weitergehen, machte sie deutlich, dass „ich Sozialarbeiterin bin und keine Therapeutin. In ihren Augen wurde vieles“, was vorher schon da war, durch Corona und Home-Schooling verstärkt.

Für Bürgermeister Hans Michael Burkhardt zeigt die rapide Zunahme psychischer Erkrankungen vor allem, „das in unserer Gesellschaft etwas falsch läuft“. In seinen Augen stellt sich deshalb die Frage, was man tun könne, um die Kinder resilienter zu machen.

Überlegungen für Therapeuten

Auf die Frage von Gemeinderat Jürgen Scheef (Bündnis 90/Grüne), ob ein Schulpsychologe eine Option wäre, wies Melanie Henschel auf diesbezügliche Überlegungen hin, Therapeuten an die Schule zu holen.

CDU-Rat Dieter Kellner unterstrich bei dieser Gelegenheit, wie wichtig die Jugendarbeit in den Vereinen sei – denn schön wäre es, wenn es gar nicht erst soweit komme, dass Kinder und Jugendliche auffällig werden.