Jessica Gälle ist die neue Stadtjugendpflegerin und somit Nachfolgerin von Christoph Lauer. Foto: Stadt Bad Dürrheim

Jessica Gälle übernahm im April die Stelle von Stadtjugendpfleger Christoph Lauer. Sie berichtet über ihre Arbeit.

Bad Dürrheim - In den ersten Monaten war sie nur zu 50 Prozent als Stadtjugendpflegerin tätig, die restlichen 50 Prozent war sie noch Schulsozialarbeiterin an der Grund- und Werkrealschule.

Der Wechsel von Jessica Gälle von der Schule zum Jugendhausteam birgt gewisse Vorteile, denn sie ist somit schon als Vertrauensperson bei den Schülern der GWRS bekannt und hat einen gewissen Bonus und enge Kontakte zu den Schulen. In der Übergangszeit stellte Lauer seine Nachfolgerin noch so weit es ging bei Netzwerkpartnern vor, und momentan ist sie auf Tour durch die Ortschaften.

In Sachen Jugendräume hatte Lauer Fördergelder bekommen, deren Verwendungsnachweis fristgerecht einzureichen war, was auch funktionierte. Der Jugendraum in Unterbaldingen konnte am 29. Juli übergeben werden, die Fördersumme von 2800 Euro floss in das Inventar. Beschafft wurden eine Leinwand, ein Beamer, Barhocker, Kühlschrank, Gefrierschrank, ein Stahlschrank und Kabel. Der ehrenamtliche Jugendraumbeauftragte ist Aron Huber.

Fördergelder von der Jugendstiftung

Das Projekt Jugendraum Oberbaldingen läuft ebenfalls, Fördergelder gibt es von der Jugendstiftung, es bekam zusätzlich den Jugendbildungspreis 2022. Im Mai gab es ein erstes Treffen, nun nach den Ferien in einer weiteren Sitzung geht es um das Inventar. Voraussetzung für die Eröffnung ist die Bereitschaft von ein oder zwei volljährigen Jugendlichen, die die Hauptverantwortung für den Raum übernehmen wollen. Eröffnung ist für Ende des Jahres geplant.

Für den Ortsteil Biesingen gab es ein Treffen mit Ortsvorsteher Armin Wehrle und der Jugendbeauftragten Jessica Schwandt. Biesingen plant, einen Raum zu Verfügung zu stellen, geprüft wird momentan die Möglichkeit, Fördergelder zu beantragen. Und auch die Kinder- und Jugendwerkstatt Öfingen läuft.

Kommunalberater sucht neuen Lösungsansatz

Bei der Jugendbeteiligung war ursprünglich der so genannter Achter-Rat angedacht, Vertreter der Klassenstufe acht wären hier dabei gewesen. Aufgrund von Corona wurde die Umsetzung zusehens schwieriger bis unmöglich. Der Lösungsansatz wird verändert, hier berät Udo Wenzl, ein Kommunalberater für Kinder- und Jugendbeteiligungsprozesse in Kommunen.

Zusätzlich soll ein Forum "Kooperation Schulen und Betriebe" stattfinden. Schüler, die keine Schule in Bad Dürrheim besuchen, sollen mit Hilfe des Einwohnermelderegisters erreicht werden, so Jessica Gälle – mit einem aussagekräftigen Anschreiben des Bürgermeisters. Laut dem Berater sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Veranstaltung gelingt, recht hoch.

Mehrere Arbeitsgemeinschaften

Der Jugendhausbetrieb war aufgrund des Lockdowns sehr eingeschränkt, läuft seit Ende März aber wieder im Normalbetrieb. Die aktuellen Angebote sind eine Billard-AG, Mädchen-AG, Realschule-AG.

Im Rahmen der Lautstark-Studie führte Nicole Grieshaber eine Befragung durch, in der es um die Fragen "Was war in den letzten Monaten am schwierigsten für mich?" und "Was für eine Zukunft wünsche ich mir?".

Ein weiterer Punkt war das Förderprogramm "Aufholen nach Corona", mit den Geldern wurde unter anderem der DJ-Raum im Jugendhaus aufgerüstet.

Für die Zukunft möchte die Stadtjugendpflegerin Jessica Gälle ihren Fokus der Jugendarbeit ändern, auch Kinder sollen zur Zielgruppe gehören, zudem soll die Kooperation mit den Stadtteilen verbessert werden und die Jugendbeteiligung ins laufen kommen.