Die Sax Maniacs sagen ihrem Lehrer Michael Koch Servus. Foto: Szymanski

Flötentöne, Geigenzirpen, Klarinettenbrausen, Trommelwirbel, Saxofonröhren: Das große Konzert der Jugendmusikschule Balingen in der gut besuchten Stadthalle hat alle stolz und glücklich gemacht.

„So eine Qualität, soviel Engagement – auch vom geschätzten Förderverein – und so viele junge Menschen, die Musik auf hohem Niveau machen wollen,“ freut sich Institutsleiter Bastian Greschek. Dennoch herrscht große Aufregung vor dem Auftritt beim Blockflöten-, Klarinetten-, Klavier- und Schlagzeug-Ensemble und den anderen Formationen. Nur die „Sax Maniacs“ wirken irgendwie cool und entspannt. Ella Münch, Henri Eppler, Mia Haigis, Charlotte Eger, Heidi Baltinger, Christoph Günther und Christopher Seidemann spielen „I Feel Good“ von James Brown jazzig mit stimmigem Rhythmus, Tempo und Teamwork.

 

Michael Koch wechselt nach Mössingen

Seit Jahren reißen sie mit diesen Eigenschaften und viel Spiel- und Experimentierfreude alle mit – auch ihren Lehrer Michael Koch. Der wird die Gruppe jedoch zum Jahresende verlassen, um die Musikschule Mössingen zu leiten. Anstatt Tränen zu vergießen ehrt das Ensemble ihren Meister ausgerechnet mit dem wohl vertracktesten und vielschichtigsten Stück der Rockgeschichte: „Bohemian Rhapsody“ von Queen, gespielt allein mit Saxofonen. Koch scheint beeindruckt, er sitzt in einem Klappstuhl vor seinen Saxlern und hält den Kopf andächtig gesenkt. Der Applaus ist unbeschreiblich und gilt Koch genauso wie dieser fantastischen Leistung.

Manche Stücke waren durchaus knifflig

Herzlicher Beifall und viel Lob gebührt auch den anderen Gruppen wie dem vielköpfigen Juniororchester mit Celli, Harfe, Bläsern, Violinisten unter Leitung von Felix Braun mit der „Moldau“ von Smetana oder „Circumstances“ von Edgar Elgar, aber auch dem Jugendorchester unter dem Dirigat von Dietrich Schöller-Manno und kniffligen Stücken von Gabrieli und Telemann.

Vierhändig an zwei Flügeln spielten unter Leitung von Elena Fischer Katharina Froneck, Yelyzaveta Sorokolietova, Elise Claußen und Emilia di Rienzo sowie Schlagzeuglehrer Alexander Saur am Cajón zwei Musikperlen von Michail Glinka und William Gillock. Ordentlich Beifall bekommt auch das Klarinettenensemble mit Annelie Stephan, Julius Günther und Jona Stehle und ihrem Lehrer Adrian Ullrich mit einem launig intonierten Ragtime von Ignaz Pleyel, einem jiddischen Stück und Rosenhecks „Party Time“.

Schlagzeuger hauen ordentlich auf die Pauke

Zarter und gefühliger klingt naturgemäß die „Nussknacker-Suite“ von Tschaikowsky, spielt doch das Quartett auf den weich oder strahlend klingenden Querflöten von Lisa Bumiller, Katharina Froneck, Marie Gambin und Antonia Laun diese Musikperle sowie ein Stück aus Irland. Ordentlich auf die Pauke haut das Schlagzeugensemble mit „Die lustigen Schlägel“ von Andrea Schneider, und zwar mit Wirbeln aufs Fell der kleinen Trommel und mit den Sticks. D

Die jüngsten Musikanten haben an diesem Abend mit ihren Blockflöten ein buntes und wohltönendes Kaleidoskop gezaubert unter Leitung von Ute Hrgina-Ullrich. Das schaffte auch das Kammermusik-Ensemble mit einer Sonate in f-moll von Telemann mit Gabriele Koch am Cello, ihrem Sohn Kilian der Posaune und Sarah Pfefferle am Flügel.