Jugendliche des Clara Schumann-Gymnasiums waren zwei Wochen in Indien. 16 Schüler nahmen dort am Unterricht teil und erkundeten das Land – unter anderem den Taj Mahal. Emilia Wenzel-Teuber und Franz Läßle schildern ihre Erfahrungen.
Nach vielen Formularen, Impfungen und Besorgungen starteten die Lahrer mit den Lehrern Mario Henne und Christoph Hartmann. „Wir waren schon sehr gespannt, was alles auf uns zukommen würde in diesem riesigen und weit entfernten Land“, schreiben Emilia und Franz in ihrem Bericht.
Als das Flugzeug in Delhi landete, fiel der Gruppe der Smog auf: Man konnte 50 Meter weit sehen und dann war da wie eine dichte Nebelwand. „Uns erstaunte sehr, dass man den Schatten von fliegenden Flugzeugen bereits in der Luft wahrnehmen konnte“, berichten die beiden. Die Luftverschmutzung könne man teilweise schmecken. Generell habe überall Plastikmüll gelegen.
Ebenfalls aufgefallen ist der Gruppe der Verkehr mit Gedränge, Gehupe und Chaos. Regeln würden nur andeutungsweise befolgt. „Vor Kühen sollte im Verkehr ebenfalls Acht gegeben werden, diese können überall stehen und es ist nicht auszuschließen, dass sie auch mal einen Spaziergang über die Straße wagen“, berichten Emilia und Franz. Es sei immer eine sehr holprige Fahrt gewesen. Alle paar Meter standen Bremsschwellen – die aber nicht dafür sorgten, dass die Fahrt langsamer wurde.
Im Unterricht herrscht ein hoher Leistungsdruck
In der Schule wurden die Lahrer von den Gastfamilien und der Direktorin erwartet. Nach dem ersten Vorstellen ging es in die Gastfamilie. Alle waren sehr müde wegen des Jetlags und die überwältigenden Eindrücke.
Die ersten zwei Tage sowie die zweite Woche waren die Lahrer mit den Austauschschülern in der Klasse und hatten Workshops wie einen Tanzkurs für traditionelle indische Tänze, Malen und Singen. In der Schule seien sie als Deutsche wie Superstars behandelt und von den indischen Schülern nach Namen, Alter und Interessen gefragt worden. „Sie waren alle sehr aufgeschlossen und freundlich“, heißt es im Text. Im Unterricht seien die Besucher überrascht gewesen, was man dort alles wissen müsse, wie hoch der Standard und vor allem der Leistungsdruck sei. „Dadurch, dass in Indien 1,5 Milliarden Menschen leben, sind die Möglichkeiten begrenzt und nur die besten der besten kommen durch“, so Emilia und Franz.
Lahrer beobachten Schere zwischen Arm und Reich
Die Schere zwischen Arm und Reich gehe weit auseinander. Obwohl die Menschen räumlich gesehen nicht weit voneinander entfernt seien, hätten sie nichts miteinander zu tun, Orte wie Wohnviertel und Einkaufszentren seien nicht für jeden zugänglich. „Viele von uns haben es so empfunden, als möchte sich die wohlständige indische Bevölkerung von den in Armut Lebenden fernhalten“, so Emilia und Franz.
Mit ihren Lehrern ging es für die Jugendlichen auch nach Agra, wo sie den Taj Mahal besichtigten und in einem National Park Vögel, Schildkröten und Affen beobachteten. Anschließend ging es nach Jaipur, auch Pink City genannt, wo das Highlight des Trips wartete: der Ritt auf einem Elefanten. „Das war ganz schön hoch und schauklig“, erinnern sich Emilia und Franz.
Auch vom Essen berichten sie. Das spiele in Indien eine sehr große Rolle und stehe für Wohlstand und Gesundheit. Es gebe so viele verschiedene Gerichte, durch die man sich auch mit mehr Zeit nicht hätte durchprobieren können. „Für manche von uns waren es zu viele Gewürze auf einmal oder zu scharf, andere waren ganz begeistert und konnten gar nicht genug bekommen“, erinnern sich Emilia und Franz.
Alles in allem sei es eine sehr erlebnisreiche Fahrt mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen gewesen, bilanzieren die Schüler.
Besuch aus Indien
Die Schule organisiert auch einen Austausch für indische Schüler. Voraussichtlich sollen die indischen Jugendlichen im Juli 2025 am Clara-Schumann-Gymnasium empfangen werden.