Bei großen Vermisstensuchen werden auch Bereitschaftspolizisten eingesetzt. Bei der aktuellen Fahndung ist dies aktuell nicht der Fall. (Symbolbild) Foto: Marc Eich

Viele Menschen in der Region drücken derzeit die Daumen, dass die Jugendliche bald wieder gesund auftaucht. Die 16-Jährige wird in Villingen-Schwenningen vermisst. Eine große Suchaktion ist aktuell nicht geplant. Die Polizei erklärt, warum.

Quer durch das Land ist die Vermisstensuche des Kriminalkommissariats Villingen-Schwenningen in den sozialen Netzwerken geteilt worden. Am Mittwochabend hatte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg den Fall der 16-Jährigen veröffentlicht, seit dem wird die Bevölkerung um Hilfe gebeten.

 

Die Sorge bei der Familie ist groß, dass sich die Jugendliche möglicherweise in einer hilflosen Lage befindet. Am Sonntag gegen 20 Uhr hatte sie das Haus verlassen. Und zwar ohne Jacke, Handy und Geld. Wohin sie wollte, ist unklar.

Etwa zwölf Stunden später wurde sie zuletzt gesehen – und zwar in der Schwenninger Filiale des Drogeriemarkts Müller. Dort zeichneten Überwachungskameras auf, wie die Vermisste um 8.43 Uhr den Markt im City-Rondell in der Kronenstraße betrat. Exakt 13 Minuten später verließ sie den Müller-Markt. Das war das bislang letzte Lebenszeichen.

Jugendliche trägt einen Kapuzenpulli

Anhand der Bilder, die die Kriminalbeamten im Rahmen der Ermittlungen gesichtet hatten, weiß man auch, was die 16-Jährige zum Zeitpunkt ihres Verschwindens trug: eine schwarze Cargohose, einen rosa/grauen Kapuzenpulli sowie hellblaue Schuhe. Zudem ist sie 1,70 Meter groß, hat blonde Haare und ist von normaler Statur.

Diese Informationen packten die Ermittler gemeinsam mit zwei Bildern im Laufe des Mittwochs in die Suchmeldung, die viral ging und die online bei der Fahndungsseite der Polizei abrufbar ist. Dass nun die Bevölkerung bei der Suche nach ihr um Mithilfe gebeten wird, ist dem derzeitigen Ermittlungsstand geschuldet.

Polizei hat keine heiße Spur mehr

Polizeisprecherin Nicole Minge erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, dass grundsätzlich mit öffentlichen Fahndungsmeldungen gearbeitet wird, „wenn die anderen Möglichkeiten ziemlich ausgeschöpft sind“. Heißt konkret: Die Beamten haben bislang alle möglichen Hinwendungsorte der Jugendlichen abgeklärt, ohne weiterzukommen.

Eine großangelegte Suchaktion würde in diesem Stadium keinen Sinn machen, weil es keinerlei Ermittlungsansätze gibt und damit auch keine Örtlichkeiten, die im Rahmen einer Fahndungsmaßnahme überprüft werden könnten. Das Einbinden eines Polizeihubschraubers oder von Rettungshunden und Mantrailern hätte daher keine Grundlage.

Beamte hoffen auf neue Erkenntnisse

Minge: „Sobald es neue Erkenntnisse gibt, steigen die Beamten wieder in die Suche ein.“ Dann werde man den Hinweise nachgehen und nach Möglichkeit auch weitere Kräfte einbinden. Und ohnehin seien die Streifenbeamten über die Suchmeldung informiert und halten ihre Augen auf.