Peter Boudgoust, der Intendant des Südwestrundfunks. Foto: dpa

"Jugendkanal“ hört SWR-Intendant Boudgoust nicht so gern. Zielgruppe des neuen Senders sei die gesamte Generation U30. Und die brauche ein Angebot, das etwas ganz anders ist.

"Jugendkanal“ hört SWR-Intendant Boudgoust nicht so gern. Zielgruppe des neuen Senders sei die gesamte Generation U30. Und die brauche ein Angebot, das etwas ganz anders ist.

Stuttgart - Die Entscheidung über einen gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF fällt nach Angaben des federführenden Südwestrundfunks (SWR) im März. Das Konzept liege den Ministerpräsidenten vor, sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz der zweitgrößten ARD-Länderanstalt in Stuttgart.

JUGENDSENDER - Von Boudgoust war auch der Anstoß für das neue Programm gekommen, das sich an 14- bis 29-Jährige richten soll. Die meisten Ministerpräsidenten hätten sich bereits dafür ausgesprochen. Nun seien der Feinschliff erfolgt und letzte Fragen geklärt, sagte Boudgoust. Die Entscheidung könne jetzt „definitiv“ fallen. Geplant sei ein gezielt multimediales Angebot für Fernsehen, Radio und Internet. Daran werde man auch gemessen, betonte Boudgoust. Da ARD und ZDF beteiligt seien, spreche beim Sitz des Jugendkanals einiges für Mainz, sagte der Intendant. Dort könne eine „schmale Kopfstelle“ angesiedelt werden. An der Produktion sollten sich aber alle Sender beteiligen. Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut hatte gesagt, dass die Zentrale im Sendegebiet des SWR angesiedelt werden könnte.

VORABEND - Das TV-Programm vor 20 Uhr bekommt vom 1. April an eine neue Struktur. Auch wird es für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vereinheitlicht. Montags stehen Geschichten über Menschen aus dem deutschen Südwesten im Mittelpunkt, dienstags Naturthemen auch politischer Art, mittwochs Berichte aus der Wirtschaft und donnerstags Kochgeschichten. Am Freitag gibt es Ausflugstipps, am Samstag bekommen Hobbygärtner ihren Platz und am Sonntag wird gerätselt - etwa mit der Reihe „Ich trage einen großen Namen“. Vom Herbst an gibt es dann auch mehr regionale Nachrichten. Die „Landesschau aktuell“ beginnt dann schon um 19.30 Uhr und ist eine halbe Stunde lang, statt wie bisher 15 Minuten.

REGIONAL - Mit „Mehr Südwesten fürs Dritte und Erste“ war die Pressekonferenz überschrieben. Man wolle regionaler sein mit einer modernen Anmutung, sagte Boudgoust. Und so gibt es im TV die zweite Staffel der Dialektserie „Die Kirche bleibt im Dorf“ und am 21. Februar geht es auch im Hörfunk einen ganzen Tag um Mundart - „Redde, babble, schwätze“. Zudem begleitet die Doku-Reihe „Der Südwest-Check“ im zweiten Halbjahr Familien im Südwesten.

ERSTER WELTKRIEG - Ein besonderer Schwerpunkt im Programm 2014 ist die Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Diesem widmet sich etwa die Doku-Drama-Reihe „14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs“, die im Ersten und auf Arte ausgestrahlt wird. An 14 Schicksalen wird der Schrecken des Krieges dokumentiert. Dafür wurden Tagebücher und Feldpostbriefe ausgewertet. Der SWR-Fernsehfilm „Clara Immerwahr“ erzählt die scheiternde Emanzipationsgeschichte der ersten deutschen promovierten Chemikerin zu Beginn des Krieges. Auch der Hörfunk plant ein Extra zum Thema - unter anderem mit Alfred Döblins Erzählwerk „November 1918“.

KRIMI IM ERSTEN - Als Darstellerin habe sie „überzeugt“, sagte Boudgoust über TV-Sternchen Daniela Katzenberger. So habe sich die Vorzeigeblondine ihre Rolle im Regionalkrimi „Frauchen oder die Deiwelsmilch“ ergattert, der am 10. April im Ersten gezeigt wird. Und am 26. Oktober löst die Ludwigshafener „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal ihren Jubiläumsfall: Bei „Blackout“ ist sie zum 60. Mal im Einsatz. Ulrike Folkerts ist seit 25 Jahren dabei und damit die dienstälteste „Tatort“-Darstellerin in der ARD. „Blackout“ gibt es als „Tatort plus“ samt Onlinespiel.