Eine überraschende Idee von Stadtrat Wolf Hoffmann (OGL) sorgt in der Sitzung des Jugendgemeinderats für Gesprächsstoff.
Nach der Präsentation des Jugendgemeinderats (JGMR) meldeten sich auch mehrere Mitglieder des Ausschusses zu Wort – mit Lob, Anregungen und kritischen Fragen.
Dabei wurde deutlich, dass das Engagement der Jugendlichen nicht nur geschätzt wird, sondern auch Anlass für weiterführende Diskussionen im Gremium bietet.
„Die Preise, die ihr gewonnen habt, zeigen den Erfolg eures Tuns“, lobte Wolf Hoffmann (OGL) die Mitglieder des Horber JGMR. Er wollte auch noch wissen, ob es eine Überforderung sei, das Mini-Rock-Festival wieder aufleben zu lassen. 2018 fand das 14. und letzte Mini-Rock-Festival statt.
Ralph Zimmermann relativierte, dass dies nicht die Aufgabe eines JGMR sei. Dafür sei auch die kurze Legislaturperiode von zwei Jahren viel zu kurz. „Vielleicht könnte man das Thema nutzen, um für interessierte Jugendliche die Arbeit im JGMR noch attraktiver zu machen“ verteidigte Hoffmann seine Idee.
Den Gedanken hatte man auch schon im Gremium
Die für den JGMR zuständige Sachbearbeiterin Aileen Wehle erklärte, dass man sich mit diesen Überlegungen zwar auch schon mal befasst habe, sie doch ad acta legte, da es nicht sein kann, dass 15-jährige Ratsmitglieder ein Musik-Festival organisieren, das sie selbst nicht besuchen dürfen.
Michael Keßler, designierte Oberbürgermeister von Horb (CDU), sagte dazu: „Ich sehe es auch so, dass die politische Arbeit wichtiger ist“, und fragte nach, ob es eine Strategie gebe, um die Wahlbeteiligung bei der nächsten JGMR-Wahl zu heben. „Wir gaben den Klassen an den Schulen einen Einblick in unsere Arbeit und haben ein Wahlvideo an die Schulen verschickt. Ob es gezeigt wird, liegt jedoch an den Schulen und den Lehrern“, so die Antwort der Jugendlichen.
Weniger Event-Agentur, mehr politische Arbeit
Rüdiger Holderried (FD/FW) sagte: „Ich freue mich, dass es weniger Eventagentur, sondern mehr politische Arbeit ist, die euch antreibt.“ Hermann Walz (UHL) fragte nach, ob es aus Sicht der Jugendlichen nicht sinnvoller wäre, die Wahlperiode von zwei Jahren um ein Jahr zu verlängern, damit man begonnene Projekte besser durchziehen könne. JGMR-Sprecherin Iva Rigotti sagte dazu, dass die alten Vorstände beim Übergang bislang immer zur Verfügung standen und die begonnenen Projekte mitgetragen haben.
Sie sah in einer verlängerten Amtszeit das Problem, dass dies potenzielle Kandidaten abschreckt. „Man kann sich auch wiederwählen lassen“, lautete ihr Tipp.
Auch beim Thema Windkraft aktiv
Auf die allgemeine Frage: „Was wünscht ihr euch vom Gemeinderat?“, antwortete Louis Herold recht salomonisch, dass schon gute Angebote da sind, dass man viele Rechte habe, ein Umstand, den man sehr schätzt und dass man sich sehr ernst genommen fühlt.
Dies unterstrich Bürgermeister Ralph Zimmermann auch mit dem Hinweis, dass der JGMR in der Broschüre zum Bürgerentscheid Windkraft eine eigene Rubrik bekommt. Denn man lege Wert auf den unverstellten jugendlichen Blick, den man als Erwachsener so oft nicht mehr hat.