Wenige Tag nach den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Trossingen war der Stadtkern von Trossingen ganz in Feuerwehrhand.
32 Gruppen aus dem ganzen Landkreis Tuttlingen mit rund 400 feuerwehrbegeisterten Jugendlichen im Alter von acht bis 18 Jahren kämpften um den begehrten Kreiswanderpokal.
Der ging am Ende nach Spaichingen. Mit insgesamt drei Gruppen waren sie angetreten. Trossingen selbst war mit zwei Gruppen am Start, aber nicht in der Wertung. Die Jugendfeuerwehr Trossingen hat seit ihrer Gründung im Jahr 1975 immer wieder solche Wettbewerbe ausgetragen, zuletzt war dies im Jahr 2014 der Regiowanderpokal, bei dem Jugendfeuerwehren aus den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar gegeneinander antraten, erinnert sich Jugendwart Stefan Fink.
Bei ihm und seinem Stellvertreter Julian Liebermann liefen die Fäden des Tages und bereits im Vorfeld bei den umfangreichen Vorbereitungen zusammen. Sie konnten auf eine große Anzahl an Betreuern und Helfern von allen Gruppen der Feuerwehr Trossingen, des DRK Trossingen und des THW Trossingen zurückgreifen, so dass sich an diesem Tag einmal mehr die seit Jahren so gute Kooperation der Trossinger Blaulichtorganisationen zeigte.
DRK und THW unterstützen
Der neue Chefkoch des THW mit weiteren Helfern kreierte für die hungrigen jungen Feuerwehr-Enthusiasten ein leckeres Nudelgericht mit Bolognese. Auch bei allen elf im Stadtgebiet Trossingen verteilten Stationen gab es für die mit viel Einsatz kämpfenden Teilnehmer Getränke und kleine Snacks.
„Und was passiert, wenn plötzlich ein Einsatz kommt?“ Diese Frage konnte Kommandant Nils Obst präzise beantworten. „Wir sind heute trotz des Kreiswanderpokals einsatzfähig, denn nicht alle von unseren rund 70 Aktiven sind daran beteiligt.“ Die Fahrzeuge standen übrigens bereit zum Einsatz im Hof des Magazins. „Und sollte es einen größeren Einsatz geben, dann haben wir jederzeit Unterstützung aus dem Umland“, so der Kommandant.
Start und Ziel der Wettkämpfe war direkt am Feuerwehrmagazin. Der Parcours war insgesamt rund fünf Kilometer lang. Zu Fuß in Begleitung von Betreuern ging es von Station zu Station beim THW, beim DRK, am Türmle, im Hohner-Areal, im Stadtpark, am Rudolf-Maschke-Platz, im Hof der Friedensschule, beim Gymnasium, auf dem Parkplatz der Firma Hohner und am Ende wieder beim Feuerwehrmagazin.
Die Aufgaben, die den Gruppen gestellt wurden, waren nicht immer ein Kinderspiel, meist ging es um die Schnelligkeit nach vorgegebener Zeit, um Zentimeter und mehr, eine messbare Zahl musste hinter jedem Wettbewerb stecken.
Mix aus Spaß und Wissen
Bei einigen Aufgaben waren die Jüngeren im Vorteil, bei anderen die schon etwas Älteren. Alle elf Stationen mit einem Mix aus Spaßfaktor und echtem Feuerwehrwissen wurden von jeder Gruppe, die altersgemischt von 8 bis 18 Jahren war, durchlaufen. „Auf geht’s, bewegt euch, noch zehn Sekunden“, das war die Ansage des Betreuers aus Frittlingen auf dem Hohner-Parkplatz, wo es galt, mit dem Helm Wasser so schnell wie möglich über eine Strecke bis zur Kübelspritze zu transportieren und so den Feuerwehr-Lkw zu löschen, dabei möglichst viel Wasser in den Eimer hinter dem Fahrzeug zu bekommen. „Zwölf Zentimeter, sehr gut“ lobte der Betreuer, doch das hatte auch seinen Preis. Waren doch einige Teilnehmer in der Zwischenzeit patschnass. Die Gruppe aus Frittlingen erreichte am Ende des dritten Platz.
Schnell, schneller, Vollgas
Einen Saugschlauch zum Ring koppeln hieß es auf dem Rudolf-Maschke-Platz. Da hatten die Jüngeren noch etwas Mühe, nicht alle schafften es in der vorgegebenen Zeit von fünf Minuten. Die Gruppe aus Böttingen präsentierte sich hier gut vorbereitet, der Ring war unter Jubel in einer Minute und 21 Sekunden geschlossen. „Schneller, schneller, Vollgas“, war im Hof der Friedensschule zu hören.
Auf dem eingezeichneten Parcours, wo sonst die Fahrradprüfung der Grundschüler stattfindet, war nun der Ort des Staffellaufes. Mit jeweils zwei kleine Traktoren, zwei Tretrollern und den eigenen Beinen war neben der Schnelligkeit auch die Geschicklichkeit gefragt.
Um Kreativität aber auch Schnelligkeit ging es im Schulhof des Gymnasiums beim Pantomimenspiel, wo es galt, innerhalb von fünf Minuten möglichst viele Feuerwehr spezifische Begriffe zu erraten, die ein Teilnehmer der Gruppe darstellen musste. Den höchsten Spaßfaktor lieferte der „Hüpfstern“ beim Feuerwehrmagazin, der zunächst Disziplin im späteren Verlauf aber Gaudi und gleichzeitiges Kräftemessen für alle Gruppen und Betreuer war.
Die besten drei Gruppen
Für die besten drei Gruppen (Spaichingen I, Aixheim und Frittlingen) gab es bei der Siegerehrung am Nachmittag Pokale, doch kein Teilnehmer ging leer aus – Urkunden wurden von Kommandant Nils Obst und Jugendwart Stefan Fink allen Teilnehmern überreicht.