Die Jugendfeuerwehr präsentierte bei der Einweihung ihren selbstgebauten Feuerwachturm. Mit dabei: Revierleiter Stefan Rückert (links), Andreas Werner (rechts daneben) und dahinter Frank Bott, der das Projekt organisierte. Foto: Weißenmayer

Im Rahmen eines Landesprojekts zur Waldpädagogik hat die Jugendfeuerwehr Neuweiler etwas ganz Besonderes gebaut.

Das Ministerium ländlicher Raum und die Landesjugendfeuerwehr hatten eine Idee, zusammen mit dem Forst und den Jugendfeuerwehren ein Waldpädagogikprogramm aufzustellen. Doch was genau der Inhalt des Programmes ist, überließen die Verantwortlichen im Land den Fachkräften der Jugendarbeit vor Ort.

Einer der Verantwortlichen ist Frank Bott, Jugendfeuerwehrleiter in Neuweiler, der sich einer Geschichte von „Feuerwachtürmen“ widmete. Für die Waldaktion mit den Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Neuweiler, die an vier Tagen genau solche Feuerwachtürme bauten, hatte Bott insgesamt 25 Teilnehmer aus den sechs Teilorten aktiviert und ein Fachteam zusammengestellt. Einer der Experten für Waldpädagogik ist Andreas Werner vom Landratsamt Calw.

Bei der Jagd behilflich

Während die eine Gruppe die Trittstufen an die Holzbalken nagelte, zeigte Werner der anderen Gruppe, wie man mit einem speziellen Baumpilz – dem sogenannten Zunderschwamm – mit Feuerstein, einem Schlageisen und Stroh ein Lagerfeuer machen kann. Die „Feuerwachtürme“ wären nämlich auch bei der Jagd behilflich, erklärte Stefan Rückert, Revierleiter aus Neuweiler. Das Grillfeuer sei für das erlegte Wild notwendig und würde außerdem Wärme spenden.

Wild-Schäden reduzieren

Bürgermeister Martin Buchwald lobte das Engagement der Jugendfeuerwehr. Die Idee der „Feuerwachtürme“, die dem Jäger gleichzeitig als Hochsitze dienen würden, sei im Blick auf die Gefahr von Waldbränden mit anhaltender Trockenheit ganz besonders wichtig.

Andreas Werner zeigte, wie man aus einem Baumpilzein Lagerfeuer machen kann und auf was  geachtet werden muss. Foto: Weißenmayer

Er machte deutlich, dass mit den Hochsitzen vor allem die Arbeit des Jagdpächters Jürgen Gauss positiv unterstützt werde. Gauss hatte die Aktion finanziell unterstützt, mit dem Ziel, den Schaden, den das Wild bei den Bauern im Feld und an den Baumtrieben anrichte, weiter zu reduzieren.

Treibhauseffekt reduzieren

Das Thema der Wildregulierung ist in der Waldpädagogik nur eines von vielen Wissensgebieten. Werner erklärte den Teilnehmern: „Das Holz, das wir hier verbauen ist gebundenes Kohlenstoffdioxid.“ Damit werde der Treibhauseffekt gegen die Erderwärmung reduziert, führte er aus. „Also mit Holz bauen ist gut“, lobte der Waldexperte aus dem Landratsamt die Anstrengungen im Klima- und Waldschutz.

Revierleiter Stefan Rückert erklärte den Teilnehmern, wie die Stufen an den Hölzern  befestigt werden können. Foto: Weißenmayer

Er hat mit der Jugendfeuerwehr die Bäume gefällt, die Rinde entfernt und auch die Stämme aus dem Wald getragen. Ebenso die Gemeinderäte aus Neuweiler zeigten sich über den Erfolg des Projekts zufrieden.

Über das Programm „Hier wächst Zukunft“

Aktionen zum Mitmachen
Unter dem Motto „Hier wächst Zukunft“ wendet die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg und die Landesforstverwaltung im Jahr 2023 gemeinsam das Blatt und tut Gutes für die Wälder. Die Jugendfeuerwehr leistet gemeinsam mit den Forstleuten einen Beitrag für die Kommunalwälder. Die Aktionen zum Mitmachen sind vielfältig und orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten. Die Kinder und Jugendlichen können bei der Gestaltung von Lebensräumen, der Pflege von Zukunftswäldern bis hin zur Förderung seltener Baumarten helfen und selbst mit anpacken. Die Abteilung Forstbetrieb und Jagd des Landratsamts hat gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Neuweiler auch am Programm „ Hier wächst Zukunft“ teilgenommen, heißt es in der Mitteilung.