Wie gut der Eutinger Feuerwehrnachwuchs bereits mit Gefahrensituationen umgehen kann, dass bewiesen die Jugendlichen im Rahmen ihrer Schau-Übung am „Tag der offenen Tür“.
Unter den Augen von einigen hundert Zuschauern bewiesen sie ihr Können bei einer herausfordernden Übungsannahme.
Ausgangslage war, dass ein Autofahrer beim Vorbeifahren ein Feuer an einem Gartenhaus bemerkte. Durch den Schreck abgelenkt verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er prallte gegen einen Baum, wurde verletzt und ist zudem im Fahrzeug eingeklemmt.
Hocheffizientes Miteinander
Wie bereits am Vortag, als ihre Kameraden von der aktiven Wehr im Rahmen ihrer Hauptübung, routiniert und mit viel Geschick Verletzte und Eingeschlossene aus dem brennenden Rathaus retteten, griffen auch bei dieser Jugendübung die Aufgabenverteilungen wie Zahnräder ineinander. Was für den uneingeweihten Zuschauer wie ein wildes Durcheinander anmutet, ist in Wirklichkeit ein hocheffektives Miteinander der Gefahrenabwehr. Hier weiß jeder, was er machen muss und was der andere macht.
Das fängt schon bei der Aufstellung der Fahrzeuge an und endet mit der Sicherung der Unfall- oder Brandstelle. So auch bei dieser Demonstration.
Menschenrettung hat Vorrang
Menschenrettung steht bei jedem Einsatz an oberste Stelle. Daher kümmerte sich eine Gruppe auch zuerst um den verunfallten Fahrer. Mit Hilfe eines hydraulischen Rettungsgerätes wurde der Fahrer aus dem Auto geholt und Erstversorgt.
Dies geschah fast unbemerkt, denn die Konzentration der allermeisten Zuschauer lag beim lichterloh brennenden Gartenhäuschen, dessen Flammen meterhoch in den Nachmittagshimmel loderten und beim Löschen eine nahezu undurchdringbare Rauchwolke erzeugten.
Hier galt für die Truppe, die mit dem Tanklöschfahrzeug zur Brandstelle kam, zwei Handlungsstränge gleichzeitig abzuarbeiten. Auf der einen Seite eine schnelle und gezielte Brandbekämpfung einzuleiten und auf der anderen Seite eine stabile Wasserversorgung über einen Unterflurhydranten aufzubauen. Zwei Aufgabenbereiche, die unabdingbar zusammengehören und die unter Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen erledigt werden müssen.
Manöverkritik vom Gesamtkommandanten
Mit dieser Schau-Übung stellten die 15 Jugendlichen im Alter von neun bis 17 Jahren, die von neun Aktiven unter der Leitung von Jugendgruppenleiterin Anielle Plaz betreut und geschult werden, unter Beweis, wie gut ihr Ausbildungsstand ist. Klar, dass es danach von Gesamtkommandant Tobias Plaz anstatt einer Manöverkritik nur lobende Worte und von den vielen Zuschauern großen Applaus gab.