Der Jugendtreff Winterlingen zieht um, und zwar von der Wilhelmstraße 12 ins Schülerhaus bei der Realschule. Der Grund: Das Ärztehaus braucht Platz. Wie es in der Jugendarbeit läuft, war Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Winterlingen.
Die Anmeldezahlen für die Verlässliche Grundschule sind im laufenden Schuljahr gegenüber dem vorherigen von 36 auf aktuell 47 Kinder gestiegen. Das gilt für Winterlingen – nicht jedoch für Harthausen. Waren im Vorjahr dort fünf Kinder angemeldet, musste das Angebot in diesem Schuljahr eingestellt werden.
Auch für die erweiterte Verlässliche Grundschule sei, selbst im Kernort, der Bedarf nicht mehr da, erklärte Bürgermeister Michael Maier in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, dem die Vertreterinnen des Erzbischöflichen Kinderheims Haus Nazareth – Carolin Praster, Jennifer Wingerter und Bettina Faust – ihre Jahresberichte über die Schulsozialarbeit, die Betreuungs- und Ferienangebote erstattet haben.
Der Staat bestellt und die Gemeinden zahlen
Ein gutes Drittel der Grundschüler nutze das Ganztagesangebot, so Maier, doch eine Anmeldung sei für die Dauer des Schuljahres verbindlich, und das gelte ebenso für das nächste Schuljahr, in dem die Ganztagsbetreuung von vier auf fünf Tage ausgedehnt werde: Einmal mehr hat Vater Staat bestellt – und die Schulträger, die Gemeinden, dürfen umsetzen.
Die Mensa und die Ganztagesbetreuung nutzten im vergangenen Schuljahr 67 Kinder – aktuell sind es allerdings nur 58.
Im Jugendtreff, der zurzeit wegen der Ausdehnung der Arztpraxis-Räume auf das Untergeschoss aus der Wilhelmstraße 12 in das Schülerhaus am Steigleweg umzieht, tummeln sich im Durchschnitt zwölf Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, im Mädchentreff zwölf Mädchen und im Jungstreff neun Buben. An Jugendtreff-Aktionen nehmen im Durchschnitt zehn Jugendliche teil.
Auch die Eltern nehmen das Angebot in Anspruch
Die Schulsozialarbeit in der Grundschule haben im vergangenen Schuljahr 21 Schülerinnen und sechs Erziehungsberechtigte in Anspruch genommen. In der Realschule waren es 38 Mädchen, 33 Jungen und 14 Erziehungsberechtigte. Jennifer Wingerter betreut die Jugendlichen dort außerdem im „Stüble“, wo in der großen Pause rund 40 Schüler und in der Mittagspause 15 verweilen, zum Kochen immerhin sieben.
Mehr zu tun bekommt Bettina Faust mit der Schulsozialarbeit in der Grundschule, wo die Schülerzahlen von 145 auf 180 gestiegen sind und der Gemeinderat einer Erhöhung des Stellenumfangs von 25 auf 40 Prozent zum aktuellen Schuljahr zugestimmt hatte, wofür sie den Räten ausdrücklich dankte. In der Grundschule wird ein neues Betreuungskonzept in zusätzlichen Räumen umgesetzt, so Faust.
Mobbing und Konfliktlösung sind Themen
Auf die sich verändernde Lebenswelt der Realschüler muss Jennifer Wingerter mit entsprechenden Angeboten reagieren, wie sie betonte, und diese Arbeit sei vor allem in der fünften Klasse sehr intensiv: Mobbing-Prävention, Instrumente zur Konfliktlösung, der Umgang mit Medien – all das sei Thema. Sozialtraining bietet sie aber in allen Klassen an und ist außerdem als Mediatorin im Einsatz, wenn es Streit gibt.
Was die Gemeinderäte alarmierte: „Die Zahl der Fälle von Schulabsentismus steigt“, so Wingerter. Im Klartext: Die Schulschwänzer werden mehr.
Ein Problem im nächsten Schuljahr wird es außerdem sein, die Ganztagsbetreuung in der Grundschule voll abzudecken, und zwar inklusive der Ferien. Nur noch 20 Schließtage im Jahr werde es dann geben, betonte Bürgermeister Michael Maier. „Es wird eine Riesen-Aufgabe für jeden Schulträger sein, zumal die Lehrer in den Schulferien ja nicht anwesend sind.“