Mareike Maschke und Chris Sluiter berichteten im Schömberger Rathaus über ihre Arbeit mit Jugendlichen. Foto: Wolfgang Krokauer

Das Jugendhaus ist aus Schömberg nicht mehr wegzudenken. Die Arbeit dort trägt Früchte. Worin zeigt sich das?

Das Jugendhaus in Schömberg hat sich als wichtige Anlaufstelle für junge Menschen etabliert. Das machten Mareike Maschke, pädagogische Mitarbeiterin und Schulsozialarbeiterin, sowie Chris Sluiter, Jugendreferent und Leiter des Jugendhauses, in der jüngsten Sitzung des Wirtschafts- und Verwaltungsausschusses deutlich.

 

Der Schwerpunkt im Jugendhaus liegt beim Gestalten des Alltags. Für Aktionen außer der Reihe fehlt derzeit das Geld. Auch Jugendliche mit einer Behinderung (Inklusion) besuchen das Jugendhaus. Ihr Anteil liegt bei fast zehn Prozent der Besuchsvorgänge. Die Besucher seien tolerant, so Maschke.

Trotzdem machte Sluiter deutlich, dass nicht alles reibungslos funktioniere: „Inklusion ist keine Utopie, aber eine Gratwanderung.“

Sorgen über Ausmaß der Smartphone-Nutzung

Als besorgniserregend betrachtet Sluiter das Ausmaß der Smartphone-Nutzung bei einigen jungen Menschen. Hier sollten nach seiner Auffassung die Eltern stärker zur Verantwortung gezogen werden. Diese seien aber mitunter nicht richtig informiert oder überfordert.

Sluiter nannte Zahlen zum Jugendhaus. So ist der durchschnittliche Besucher etwas älter als 15 Jahre. Mittlerweile gibt es aber auch viele Elfjährige, berichtete Sluiter. Die Schüler der Klassen eins bis drei dürfen sich künftig auf ein Angebot freuen. Der Bedarf für diese Altersgruppe sei da, hat Sluiter beobachtet. In den Jahren 2023/2024 und 2024/2025 kamen im Durchschnitt 25 Kinder und Jugendliche pro Öffnungstag. Etwa 60 plus X Kinder und Jugendliche sind mindestens einmal pro Woche im Jugendhaus. Etwa ein Drittel der Jugendhausgäste sind weiblich. Das bezeichnete Sluiter als guten Wert. Woanders sei der Anteil niedriger.

Zahl der Einzelfallhilfen steigt

Besonders wichtig sind nach Sluiters Worten die Einzelfallhilfen. Sie stiegen in der vergangenen Saison 2024/2025 um 52 Prozent. Ein Schwerpunkt ist das Thema Berufsorientierung. Dabei passen Selbsteinschätzung und Voraussetzungen für einen Beruf mitunter nicht zusammen. Bei einer Fünf in Mathematik werde es schwer, den Beruf des beliebten Kfz-Mechatronikers zu erlernen, nannte Sluiter ein Beispiel.

Manchmal gehen Maschke und Sluiter auch raus, um zu sehen, wo sich die Jugendlichen aufhalten. So sind sie zum Beispiel im Kurpark unterwegs.

Klassengemeinschaft stärken

Maschke ging zudem auf die Schulsozialarbeit ein, für die sie zuständig ist. Sie bedauerte in der Ausschusssitzung, dass der Stellenanteil dafür bei nur 20 Prozent liegt. Um dem steigenden Bedarf, etwa bei Einzelfallhilfen, gerecht zu werden, macht sich Maschke für eine Stellenerhöhung stark. Sie ist jeweils Montag und Donnerstag in der Ludwig-Uhland-Schule. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Stärkung der Klassengemeinschaft.

Bei der Aussprache im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss bekam die Arbeit von Maschke und Sluiter viel Anerkennung. So lobte Tino Bayer (MUZ), dass der Vandalismus merklich zurückgegangen sei. Christoph Eck (CDU) bemerkte, dass im Kurpark einigermaßen Ruhe eingekehrt sei. Er lobte das „relativ gute Benehmen“ der jungen Leute.