Mit Wiebke Ulmer (links) hat Madeleine Nitsche im Stadtjugendreferat eine neue Kollegin bekommen. Foto: Felix Biermayer

Stadtjugendreferentin Madeleine Nitsche stellt ihre Arbeit und anstehende Projekte vor. Die hat sie bisher alleine bewerkstelligt. Nun hat sie wieder eine Kollegin.

Madeleine Nitsche hat viel zu tun. Die Stadtjugendreferentin sprach im Schul-, Kultur- und Sozialausschuss über ihre Arbeit. Dabei wurde deutlich, welchen Umfang diese hat: Schulsozialarbeit, offene Jugendarbeit, Begleitung des Jugendgemeinderats, generell die Ansprechpartnerin für Jugendliche in der Stadt sein, ein Ferienprogramm auf die Beine stellen, sich mit Kirchen und Vereinen vernetzen.

 

Viele runde Tische In der Schulsozialarbeit berät Nitsche Lehrer, Schüler und Eltern. Der Kontakt zu Eltern nehme zu. Es gebe mittlerweile eine Vielzahl an runde Tischen, so Nitsche.

Ruhe und Auszeit

In den Pausen oder bei Sozialtrainings ist sie für die Schüler da. Die Grundschüler kommen in der Mittagsbetreuung vorbei. „Außerdem dient das Büro oder die Räume des Stadtjugendereferats als Ruhe und Auszeitmöglichkeit in herausfordernden Situationen“, erklärt Nitsche. Generell steige der Bedarf an Schulsozialarbeit, ob bei Einzelfällen oder in den Klassen - und zwar über alle Schularten hinweg. Zudem wirkt Nitsche bei der Erarbeitung eines Kinderschutzkonzepts der Schulen mit.

„Störungen“ Es gebe keinen Tag ohne Einzelfallgespräche. Dabei gehe es um familiäre Situationen, Streit, Schulstress, Sucht oder Mobbing. Die vielen Gespräche schränkten die Möglichkeiten für andere Projekte ein. Die geplanten Sozialtrainings mit den einzelnen Klassen würden sich dadurch verschieben. Machen werde sie diese trotzdem irgendwann, so Nitsche. Aber: „Störungen haben Vorrang“, formulierte sie es. Und solche „Störungen“ gebe es viele.

Dazu kämen die Ferienprogramme. In den Osterferien bot das Stadtjugendreferat Bastelaktionen, einen Besuch im Wildpark, Minigolf, einen Tag in der Schokoladenmanufaktur oder einen Besuch bei der Polizei an. Laut Nitsche seien diese Angebote sehr gefragt und stets ausgebucht. Das zeige den Bedarf. Dazu kämen die Angebote in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Und Nitsches Schilderungen zeigten auch, was sie alles auf die Beine stellt. Dafür gab es Lob aus dem Ausschuss. „Es ist toll, was sie alles alleine stemmen“, sagte Katrin Heeskens (UL).

Endlich ein Ersatz

Ersatz Alleine deshalb, weil die zweite Stelle im Stadtjugendreferat schon länger unbesetzt ist. Sonja Köppe befindet sich weiterhin in Elternzeit. Sie wird erst Ende 2026 zurückkehren, wie Nitsche erklärte. Aber es gibt gute Nachrichten. Der Kreisjugendring, welcher Träger der Jugendarbeit in Bad Liebenzell ist, konnte endlich einen Ersatz für Köppe finden.

Die Neue heißt Wiebke Ulmer, hat gerade ihr Studium beendet und ist staatlich anerkannte Sozialpädagogin. Ulmer hat trotz ihres kürzlichen Abschlusses an der katholischen Hochschule Freiburg schon Erfahrung in der Jugendarbeit. Sie absolvierte ein freiwilliges soziales Jahr im katholischen Jugendbüro Pforzheim. Ihr Praxissemester verbrachte sie bei der Diakonie in Pforzheim im Lukaszentrum. Dort war sie in der Elternarbeit und der Ferienbetreuung tätig. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. So organisierte Ulmer im vergangenen Jahr eine Wallfahrt der Ministranten nach Rom oder half bei Kinder-Bibelsonntagen mit.

Momentan unterstützt das Stadtjugendreferat zusätzlich der Student Samuel König im Bereich der Kindheitspädagogik. Für Nitsche macht das ihre Arbeit um einiges leichter. Alles verteilt sich auf mehrere Schultern. „Im Moment sind wir personell mega gut aufgestellt“, sagte Nitsche im Ausschuss. Und mit dem Team hat Nitsche einiges vor. So sollen nach Ulmers Einarbeitung die Sozialtrainings in den ersten Klassen abgeschlossen, der Fitnessraum im Keller des Jugendhauses wiederbelebt und ein weiterer Öffnungstag eingeführt werden. Zudem laufen die Planungen für Projekttage mit dem Künstler Samadhi in den Herbstferien. Und aus der Zusammenarbeit mit der Rapperin SUZA, die bei den Jugendkulturtagen vorbei schaute, soll eine feste Kooperation werden.

Was wird geboten?

Angebote
Die Angebote des Stadtjugendreferats sehen so aus: montags von 15 bis 16.30 Uhr „Talk + Chill“ für Jugendliche ab zehn Jahren; dienstags von 15 bis 16.30 Uhr „Kidz Club“ für Kinder der dritten und vierten Klassenstufe; mittwochs von 15 bis 19 Uhr mit dem „Jugendraum“ – offener Treff ab zehn Jahren; montags und mittwochs ab 13 Uhr Jugend-Café