Regina Ibrahim (von links) Kerstin Reinhardt, Thomas Podbielski und Michael Norman berichteten in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses über ihre soziale Arbeit. Mit auf dem Bild Hauptamtsleiter Thomas Bräuning. Foto: Köncke

Thomas Podbielski leitet die Schulsozialarbeit in Altensteig, Kerstin Reinhardt das Jugendhaus und Michael Norman kümmert sich um Geflüchtete in der Anschlussunterbringung. Im Verwaltungsausschuss berichteten sie über ihre Tätigkeit.

Knapp 2000 Schüler besuchen unterschiedliche Bildungseinrichtungen in Altensteig. Einzelfallhilfe, Krisenintervention und Prävention sind einige der Aufgaben in der Schulsozialarbeit.

Thomas Podbielski ist überwiegend für die Friedrich-Boysen-Realschule zuständig, Senta Gaiser befasst sich mit Fällen im Christophorus-Gymnasium und Carina Schröder mit auffälligen Verhaltensweisen in der Markgrafen-Grundschule. Alle drei arbeiten in Vollzeit und haben inzwischen ein eigenes Büro.

Die Akademie Eigen-Sinn hat in Abstimmung mit der Stadt eine zusätzliche 50-Prozent-Stelle ausgeschrieben. Vier Bewerbungen sind nach Auskunft von Hauptamtsleiter Thomas Bräuning eingegangen. Tätig werden soll der vierte im Bunde hauptsächlich an der Hohenberg-Werkrealschule.

300 Gespräche mit Schülern dieses Jahr

Bei Problemen könne man sich gerne und vertrauensvoll an einen der Schulsozialarbeiter wenden, versichert Podbielski . Im laufenden Schuljahr habe man bereits 300 Gespräche mit Schülern, 150 mit Lehrern und 70 mit Eltern geführt. Aufgefallen sei ihm, dass aufgetretene Schwierigkeiten früher relativ schnell beseitigt werden konnten, heute sei das häufig erst nach vielen Besprechungen der Fall – bis hin zu einer empfohlenen, therapeutischen Betreuung.

Selbstzweifel, Depressionen, Suizidgedanken und Gewaltfantasien hätten zugenommen. Um so wichtiger seien Präventionsangebote.

Ansprechpartnerin im Jugendhaus

Kerstin Reinhardt ist seit 2017 erste Ansprechpartnerin im Altensteiger Jugendhaus Eigen-Sinn. Während der Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 15 bis 20 Uhr, könnten dort Kinder ab zehn Jahren Tischkicker, Billard, Airhockey und Tischtennis spielen und sich an Veranstaltungen beteiligen wie das gemeinsame Kochen und Backen, eine Party feiern, zum Schwimmen ins Panoramabad nach Freudenstadt fahren, ein Fußball-Bundesligaspiel besuchen – wie zuletzt in Hoffenheim. Davon würden die Kinder bis heute schwärmen.

Zählen kann Reinhardt auf die Mitarbeit von Gözde Sandikli (80 Prozent-Stelle) und Kevin Karakoc (50 Prozent). In der Coronazeit sei das Jugendhaus einmal vier Monate und im nächsten Jahr fünf Monate geschlossen gewesen.

Wieder 411 Kinder und Jugendliche begrüßt

Im Januar und Februar 2023 habe sie wieder 411 Kinder und Jugendliche im früheren mittleren Schulhaus (Alte Steige 17) begrüßen können. „Es geht wieder aufwärts.“

Kurz ging die Leiterin auf unterschiedliche Angebote ein, wie die Betreuung von Grundschülern in den Faschings-, Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien, die Organisation des städtischen Kinderferienprogramms, Spiel und Spaß im Altensteiger Freibad.

Die offene Jugendarbeit wurde in der anschließenden Aussprache von den Kommunalpolitikern Tobias Schmid (“tolle Arbeit“), Ursula Utters (“ich habe dafür gekämpft“) und Albrecht Jost ( „durch öffentlich vorgetragene Berichte weiß man, wie wichtig diese Angebote sind“) sehr gelobt.

Unterstützung für Flüchtlinge

Dritte im Bunde waren bei der Vorstellung ihrer Tätigkeit Integrationsmanager Michael Norman (Vollzeitstelle) und Regina Ibrahim (halbe Stelle). Sie unterstützen Flüchtlinge bei Schreiben an amtliche Institutionen, Anträgen, Bewerbungen, kümmern sich um die Aufnahme in Sprachkurse, übernehmen Begleitungen zu Ärzten, Behörden und anderen Einrichtungen.

Wünschen würde sich der Erziehungswissenschaftler die Einrichtung einer Fahrradwerkstatt im Jugendhaus und ein Ort, wo Geflüchtete und Einheimische bei einer Tasse Kaffee zusammensitzen und sich austauschen können.