Das Quintett Jacob Kiefer und Max Streif (beide Trompete), Benedikt Stolz (Horn), Florian Hilzinger (Tuba) und Aurelié Martin (Bariton) konnten die Jury Johanna Dömötör, Frank Greiner, Ana Stankovic und Nikolai Belli überzeugen. Foto: Baublies

Der Wettbewerb "Jugend musiziert" wurde in diesem Jahr in Lahr ausgetragen. So kamen 200 junge Musiker vom 27. bis zum 29. Januar in die Lahrer Musikschule und in den Pflugsaal, um aufzutreten. Gewertet wurde die Leistung von einer Jury.

Lahr - Verschiedene Bläserensembles musizierten nacheinander am Sonntagvormittag musizierten im Pflugsaal. Gewertet wurden Klavier – Solo, Harfe sowie Bläser- und Streicherensemble. Aurelié Martin (am Bariton), Benedikt Stolz (Horn) und Florian Hilzinger (Tuba) sowie Jacob Kiefer und Max Streif (beide Trompete) waren um 10.30 Uhr an der Reihe. Johanna Dömötör, Hochschullehrerin aus Österreich und Mitglied der Jury, freute sich mit dem Quintett, dass mehr und mehr Zuschauer gekommen seien. Dafür sollte es einen "besonderen Applaus" geben. Sie stellte die Musiker kurz vor und wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Film- und Tonaufnahmen untersagt waren.

Die Jugendlichen begannen mit einer eher unbekannten "Bänkelsängersonate". Es folgten mehrere Stücke von Edvard Grieg, darunter die "Hochzeit auf Troldhaugen", Opus 65. Das Klavierkonzert gehört zu den lyrischen Stücken des norwegischen Romantikers. "Funny Five" hat der Zeitgenosse Andreas Ludwig Schulte für zwei Trompeten komponiert. Das Quintett, alles Musikschüler aus Oberkirch und Achern, war nach dem Auftritt mit der eigenen Leistung recht zufrieden. So ähnlich sah es auch der Musiklehrer Michael Fünfgeld, der unter anderem den Friesenheimer Posaunenchor leitet. Verantwortlich für die Auswahl der Lieder seien die Lehrer. Es gebe nur die Vorschrift, dass die Schüler Stücke aus verschiedenen Epochen bei ihrem jeweiligen Auftritt präsentieren sollten. Laut Fünfgeld sollten die Stücke dazu abwechselnd und unterhaltsam sein.

Die Brüder Cedric und Linus Fäßler, Schüler des Lahrer Musikums, waren unmittelbar danach an der Reihe. Die Brüder im Alter von zwölf und 17 Jahren, spielten im Duett an der Trompete unter anderem ein "Bourrée" von Georg Friedrich Händel und die Melodie "Morning has broken" – von Eleoner Farjon.

Musik ist gut, um Stress abzubauen

Nach dem Auftritt zog der Ältere der Brüder Bilanz: "Es war nicht perfekt – aber ganz okay." Dem schloss sich der jüngere Musiker an. Marco Kaulke, Lehrer der beiden, ergänzte schmunzelnd, dass es "immer besser geht". Er fügte an, dass der Wettbewerb "Jugend musiziert" eine große Bereicherung des Unterrichts sei. "Die Musiker können mit Begeisterung auf ein Ziel hin üben." Dazu würde diese Art von Musik auch unter dem Gesichtspunkt eines Wettbewerbs gesehen werden, der den Gewinnern einen weiteren Wettbewerb öffne. "Musik ist auch sehr gut gegen Stressabbau." Das habe ihm ein Abiturient gesagt.

Es gehört aber auch dazu, dass nicht alle den ersten Wettbewerb so gelassen betrachten. Im Konzertsaal Altes Scheffel, wo an allen drei Tagen Klavier Solo auf dem Programm des Wettbewerbs stand, sind am Sonntagmittag auch Tränen geflossen. Eine junge Frau war über ihren Auftritt unglücklich.

Wie hochkarätig die verschiedenen Vorstellungen waren, zeigte ein Blick in das ausführliche Begleitheft. Julia Frischauf trat am Sonntagabend am Klavier zuletzt mit den folgenden Stücken an: Drei Klavierstücke Opus elf, C-Dur von Arnold Schönberg, dem "Gnomenreigen" in A-Dur von Franz Liszt und "Thirty-Two-Variations" in c-Moll von Ludwig van Beethoven.

Wettbewerb

"Jugend musiziert" ist ein seit 1964 in Deutschland und seit 1969 in Österreich ausgetragener Musikwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Knapp eine Million junge Musiker haben bisher am Wettbewerb teilgenommen. In Lahr ging die Veranstaltung in die 60. Auflage.