Das Team von „Jugänt Forschd“ – Julius Guhl und sein Teampartner Nicolas Storz Ribera (mit Maskottchen Johannes van Spring) und Leonard Wittmann. Foto: Schölzel

Sie sind die Forscher von morgen: Im Rahmen der „Jugend Forscht“-AG zeigen drei junge Schüler ihr erfinderisches Können – und sowohl ihre Forschungslust als auch ihre Projekte könnten beeindruckender kaum sein: Was ist eigentlich ein gesunder Flummi und kann man den essen?

Für manch einen waren die naturwissenschaftlichen Fächer damals in der Schule ein echter Graus – nicht so aber für Julius Ghul (12), Nicolas Storz Ribera (11) und Leonard Wittmann (13). Die drei Jungs arbeiten an ihren „Jugend Forscht“-Projekten am Deutenberggymnasium – und sind dabei schon echte Genies.

Einmal in der Woche treffen sie sich um an ihren Projekten zu feilen und wissenschaftliches Arbeiten zu lernen. Auftretende Probleme lösen, Dinge ausprobieren, Planungen weiterentwickeln und recherchieren ist hier das Motto.

Zu Beginn von „Jugend forscht“ waren Nicolas und Julius voller Eifer – und noch mehr Ideen. Einen selbstfahrenden Einkaufswagen wollten sie erfinden – doch ihre Lehrerin Sarah Fuchsloch musste sie in ihrem Eifer wortwörtlich ausbremsen. Jetzt arbeiten sie an einem gesunden Flummi. Kann man den etwa essen? Theoretisch schon, wie die jungen Forscher erklären. Dennoch zielt das „gesund“ in dem Flummi eher darauf ab, einen Flummi ohne den chemischen Stoff Borax zu verwenden, denn dieser sei gesundheitsschädlich. Die Rezepte für ihren gesunden Flummi beziehen sie aus dem Internet – das Ziel der beiden ist es, eines Tages ihr eigenes Rezept in der Welt zu verbreiten. Speisestärke, Maiskeimöl und Rapsöl werden zusammengemischt, das Gemisch dann in die Mikrowelle gegeben (wofür sie sogar ins Lehrerzimmer dürfen) und zu kleinen Bällen geformt.

Ein gesunder Flummi ganz ohne Chemie

Danach muss natürlich die Sprungfestigkeit getestet werden, wofür die Flummis wild in den Schulgängen herumgeworfen werden. „Das macht uns am meisten Spaß“, erklären die beiden und sind bei ihrer Demonstration kaum zu stoppen. Lehrerin Sarah Fuchsloch schmunzelt.

Ein selbstkühlender Getränkekasten?

Selten habe sie ihre Schüler so motiviert erlebt. „Morgens vor der Schule stehen sie schon vor dem Lehrerzimmer und wollen nach ihren Flummis sehen“, seufzt sie, spielerisch genervt.

Die beiden Forscher Julius und Nicolas posieren hinter der Reihe an Zutaten, die sie für den Flummi brauchen. Foto: Schölzel

Ein Getränkekasten, der sich selbst kühlt

Weniger bunt geht es dafür bei Leonard zu. Der 14-Jährige arbeitet an einem Getränkekasten, der sich mittels CO₂ selbst kühlen soll. An dem Kasten werden hierfür Schläuche verbaut, in die das CO₂ gefüllt wird. Mittels Ventilen soll das CO₂ so entweichen können, wodurch der kühlende Effekt eintritt.

Leonard, der sich ebenso bereits vegan ernährt, denkt dabei an den Klimaschutz: „In der Atmosphäre gibt es so viel CO₂ und auch bei der Getränkeproduktion wird das viel verwendet. Die Erfindung soll deshalb dem Gas noch einen letzten Sinn geben“, erklärt Leonard .

Leonard Wittmann und sein „Cool Crate“. Foto: Schölzel

Das Ziel: Der Landeswettbewerb im Mai

Für sein Projekt mit dem Namen „Cool Crate“ hat er bei dem vergangenen Regionalwettbewerb im Februar sogar ein Preisgeld von 75 Euro erhalten. Behalten hat Leonard das Geld nicht – ihm war es wichtiger, das Geld in den gemeinsamen „Jugend forscht“-Pott zu werfen, „damit jeder etwas davon hat“.

Neben seinem Projekt interessiert sich Leonard übrigens fürs Programmieren – und Quantenphysik. „Hier sitzt der nächste Albert Einstein“, ist sich Fuchsloch sicher.

Bis zum Landeswettbewerb im Mai haben die drei Forscher noch einiges zu tun. Beim Flummi gilt es einen Weg zu finden, dass die Flummi-Masse nicht austrocknet und beim „Cool Crate“ muss das CO₂ irgendwie an die Flaschen in der Getränkekiste gelangen.

Doch rein nach dem Engagement der jungen Forscher zu urteilen, steht ihrer Forscherkarriere nichts mehr im Wege.