Marcel Scherzinger war erfolgreich bei Jugend forscht: Mit seinem Programm VExam erreichte er den zweiten Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik und einen Sonderpreis. Foto: Simone Neß

Rund ein ganzes Jahr lang feilte Marcel Scherzinger intensiv an seinem Programm VExam – einem Programm, das Lehrern das Leben leichter macht. Auch die Jury von Jugend forscht sieht in dem jungen Mann Potenzial.

Langeweile ist für den 16-jährigen Marcel Scherzinger ein Dorn im Auge. Das Programmieren hat sich der Schüler der Feintechnikschule in Schwenningen überwiegend mit Youtube-Videos selbst beigebracht, der Informatik-Unterricht an der Schule ist für ihn fast ein Kinderspiel. Sein Können stellte der 16-Jähriger in diesem Jahr – zum wiederholten Mal – auch bei Jugend forscht unter Beweis – ein Wettbewerb für Schüler, die kluge Ideen haben.

 

VExam – so heißt das Ergebnis nach einem ganzen Jahr intensiver Arbeit. Scherzinger hat ein Programm entworfen, mit dem Vokabeltest digital erstellt, durchgeführt und benotet werden können – und damit Lehrern das Leben leichter gemacht wird. Die technischen Details sind ausgeklügelt, so hat der 16-Jährige auch zwei Programmiersprachen verwendet und auch mit Fehlertoleranzen hat er gearbeitet. Vertauscht ein Schüler beim Schreiben eines Wortes beispielsweise zwei Buchstaben, gibt es immerhin noch einen Teil der Punkte.

Alles beginnt mit programmierten Vokabeltrainern

Die Idee schwebt dem jungen Mann schon lange im Kopf herum. Um sich in Fremdsprachen zu verbessern, habe er zunächst Vokabeltrainer für den eigenen Gebrauch programmiert, bis im schließlich die Idee für ein digitales Vokabel-Test-Programm gekommen sei. Eingesetzt wird das Programm an der Feintechnikschule noch nicht. Vielleicht irgendwann – Scherzinger möchte aber zunächst noch etwas daran arbeiten.

Es ist nicht das erste mal, dass Scherzinger bei Jugend forscht erfolgreich ist. 2020 konnte der Schüler einen erste Platz erzielen. Für sein damaliges Projekt hat er seinen Katzen Peilsendern umgehängt und anschließend ein Bewegungsprofil erstellt. Mit dem erzielten ersten Platz hatte er sich für den Landeswettbewerb qualifiziert, der allerdings 2020 Corona zum Opfer fiel. Schade – denn in diesem Jahr hat er die Qualifizierung mit einem zweiten Platz in der Kategorie Mathe und Informatik und einem Sonderpreis nur knapp verfehlt. Ob er sein Glück nochmals versuchen möchte? Das hält sich Scherzinger offen, vielleicht wird er VExam nochmals einreichen, wenn er noch ein bisschen daran gefeilt hat.

Gute Balance zwischen Langeweile und Stress

Engagiert ist Scherzinger aber nicht nur bei Jugend forscht. Im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie habe er kürzlich mit seinem Team eine Künstliche Intelligenz programmiert und auch bei der Studienstiftung Kinderland wird er gefördert. Darüber hinaus ist der Schüler auch schon Student – gerade nimmt er an einer Mathematik-Vorlesung der Universität Stuttgart teil. Und das ist nicht die erste Vorlesung, die der 16-Jährige besucht. Eine gute Balance zwischen Langeweile und Stress ist also für den jungen Informatiker das A und O. Vielleicht muss er im nächsten Jahr aber ein bisschen Kürzer treten – denn da steht das Abitur an. Die Pläne für danach stehen jedenfalls schon fest: Der 16-Jährige möchte Mathematik und Informatik in Stuttgart studieren – vor allem, weil ihn die Theorie hinter all dem interessiert.