Die Befürchtungen der Macher sind nicht eingetreten. „Jugend forscht“ im Nordschwarzwald hat die Corona-Krise überstanden – und startet in Nagold in alter Frische durch.
Es waren schwierige Jahre für die Macher des Regionalwettbewerbs Nordschwarzwald von „Jugend forscht“ – aber auch für die jungen Nachwuchswissenschaftler, die unter teilweise gewöhnungsbedürftigen Umständen ihre Ergebnisse präsentierten. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Am 2. und 3. März geht der Wettbewerb wieder in der Nagolder Stadthalle an den Start – in der bewährten und erfolgreichen Form, wie man sie aus der Zeit vor Corona kennt.
Die befürchteten negativen Auswirkungen von Corona sind ausgeblieben, zumindest was die Zahl der Teilnehmer angeht. Die konnte man im Vergleich zum Vorjahr halten. 70 Jungforscher präsentieren in der Nagolder Stadthalle 41 Projekte. Das zahlenmäßig stärkste Fach ist dabei in diesem Jahr nicht die Technik, sondern die Biologie mit neun Beiträgen.
14 Schulen sind vertreten: von Calw im Norden bis Balingen im Süden, von Freudenstadt im Westen bis Tübingen im Osten. Die jüngste Teilnehmerin – die neunjährige Tabea Wentsch vom Enztal-Gymnasium Bad Wildbad – geht mit ihrem Projekt „Der Wischroboter Robbi“ ins Rennen. Der älteste Teilnehmer – der 20-jährige Jakob Majer von der Gewerblichen Schule Tübingen – präsentiert „Erforschung von Lithium-Ionen-Akkus“.
Jetzt auch auf Instagram aktiv
Das Macher-Team um Barbara Renz und Wettbewerbsleiter Klaus Gerlinger geht in diesem Jahr neue Wege. Auf einer neuen Homepage (www.jugendforscht-nordschwarzwald.de) können Neugierige Projektvideos der Teilnehmer ansehen. Auch auf Instagram (therealjfz) ist der Nordschwarzwald-Wettbewerb präsent. Dazu gibt es einen eigenen Film und eine Lehrerfortbildung.
Nach den Pandemiezeiten kann der Wettbewerb auf enorme Unterstützung aus Politik und Wirtschaft bauen. „Die Pandemie hat den Wettbewerb nicht zerstören können“, erklärt ein merklich stolzer Gastgeber, Nagolds Stadtoberhaupt Jürgen Großmann, der sich von der Haltung der Forscher beeindruckt zeigt. „Sie haben die Herausforderung angenommen.“ Zufrieden zeigt sich auch Altensteigs Schultes Gerhard – seine Stadt ist 2024 wieder Gastgeber des Wettbewerbs: „Der Wettbewerb ist nach wie vor attraktiv. Und er ist wichtig für das Ziel, mehr junge Leute für naturwissenschaftlich-technischen Fächer zu begeistern, denn clevere Leute sind die Basis unseres Erfolgs.“
Bauen können die Macher auf eine breite Unterstützung aus der Wirtschaft, etwa von Boysen und seinem Chef Rolf Geisel. Corona habe die Defizite im Bildungssystem schonungslos offengelegt, analysiert Geisel: zu wenig Lehrkräfte und immer noch zu wenig zukunftsfähige Lernkonzepte – vor allem mit Blick auf die Digitalisierung. Ebenso wie der technologische Vorsprung schmelze jetzt der Wohlstand. In diesem Zusammenhang sei „Jugend forscht“ ein „echter Lichtblick“, sagt Rolf Geisel, dessen Unternehmen den Wettbewerb seit 2008 als Hauptsponsor unterstützt. „Dank des Einsatzes von vielen Ehrenamtlichen“ schaffe man es, junge Menschen für die wichtigen MINT-Fächer zu begeistern. Und das sei wichtig, denn: „Ohne Forschung kein Fortschritt“.
Weitere große Unternehmen der Region stehen auf der Unterstützerliste. Die reicht von Häfele aus Nagold, Fischertechnik aus Waldachtal über Wagon Automotive aus Nagold bis zur IHK Nordschwarzwald und zur Sparkasse Pforzheim Calw.